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ADB:Martini, Andreas

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Artikel „Martini, Andreas“ von Karl Ernst Hermann Krause in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 20 (1884), S. 500, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Martini,_Andreas&oldid=- (Version vom 26. Dezember 2024, 06:29 Uhr UTC)
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Martini: Andreas M. (Martinus oder Martens), Streittheolog, war gebürtig aus Rostock, promovirte in Wittenberg, wurde 1552 in die Artistenfacultät zu Rostock aufgenommen als Professor der Philosophie. Zugleich Prediger zu St. Jacobi wurde er um so heftiger in den Streit des Raths mit der Geistlichkeit wegen Absetzung des Peter Eggerdes verwickelt, weil er als Rector der Universität und so als geistlicher Führer am Ostertage 1556 die Gemeinde von der Kanzel gegen den Rath hetzte. Als er ebenso nach Ausweisung des Eggerdes und Tilemann Heßhusius sich gegen den Rath erklärte, entsetzte dieser ihn am 11. October 1557. M. ging nach Dänemark zu König Christian III. und wurde dritter Hofprediger in Kolding, kehrte aber 1559 nach Christians Tode nach Rostock zurück, wo der Rath schwach genug war, ihn in den damaligen argen Wirren wieder als Diaconus zu St. Jacobi und Professor anzustellen. Die Universität wählte ihn 1559 abermals zum Rector. Im Streite gegen Draconites und von 1560 an gegen Kittelius wurde er nun Führer gegen den Rath und von unversöhnlicher Härte. Unter dem Druck der aufständischen Gemeinde versetzte der Rath ihn trotzdem an die Marienkirche und ernannte ihn 1561 zum räthlichen Professor der Theologie; er starb am 25. September 1561. Seine Frau war die Tochter des im Geheimen mit der Gemeinde gegen den Rath haltenden Senators Nicolaus Runge.

Vgl. Luc. Bacmeister bei v. Westphalen I. Rostocker Etwas, Register im 6. Bande und Bd. III S. 634. 689. Neue Wöchentl. Rostock. Nachr., 1838, S. 223, 253. Krey, Andenken V, 15. Jul. Wiggers bei Lisch, Jahrb. XIX, S. 67 ff.