ADB:Matelart, Johannes
[583] und das Jahr seiner Geburt sowie seines Todes haben sich bis jetzt nicht ermitteln lassen und auch Fétis in seiner Biogr. univ. des musiciens (Art. Matelart) gesteht in den wenigen Zeilen, welche er diesem ausgezeichneten Musikus widmet, daß er hierüber keinerlei Auskunft zu geben wisse. Als einen Vlamänder aber, „Flandrensis“ bezeichnet sich M. selbst in einer Sammlung von Compositionen, welche 1596 zu Rom bei Nicolaus Mutius im Druck erschien und der Verfasser des am Schlusse angegebenen Werkes glaubt annehmen zu dürfen, daß in Anbetracht der Art und Weise, wie man früher in Italien die Eigennamen verstümmelte, auch bei diesem Namen des Wohllautes wegen in der ersten Silbe ein r ausgefallen sei, daß also der eigentliche Name Martelar oder Martelaere geheißen habe. Außerdem weisen brabantische Gerichtsregister für das Jahr 1480 den letzteren Namen auf und zwar auch einen „Jean de Martelaere“. Daß aber in der vlämischen Sprache des 15. Jahrhunderts der Gebrauch der Silbe lar und laer facultativ war, ist bekannt und eben so, daß man häufig das de willkürlich gebrauchte oder wegließ (vgl. auch d. Art. Martin v. Amsterdam). Die vorhin erwähnte Sammlung von Responsorien, Hymnen und Antiphonen trägt auf ihrem Titel den Beisatz des Verfassers „Collegiatae ecclesie S. Laurentii in Damaso de Urbe capellae magister.“ Außer dieser Sammlung hinterließ er noch mehrere handschriftliche Werke und namentlich ein Hymnenbuch, das noch zur Zeit, als Pitoni († am 1. Februar 1743 in der Basilika St. Peter) seine werthvollen Aufzeichnungen machte, in der Collegiatkirche des heiligen Lorenz „in Damaso“ sich befunden hatte.
Matelart: Johannes M., niederländischer Componist und einer der Capellmeister in der Sixtina zu Rom zu Ende des 15. Jahrhunderts. Der Ort- Van der Straeten, la Musique aux Pays-Bas avant le XIX. siècle. VI, 487–88.