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ADB:Meibom, Heinrich (Mediziner)

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Artikel „Meibom, Heinrich“ von Viktor von Meibom in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 21 (1885), S. 187–188, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Meibom,_Heinrich_(Mediziner)&oldid=- (Version vom 22. Dezember 2024, 03:48 Uhr UTC)
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Meibom: Heinrich M., Mediciner, Historiker und Polyhistor, Sohn Johann Heinrichs (s. u.), geboren 1638 in Lübeck, † 1700 in Helmstedt. Nach großen Reisen 1663 in Angers zum Doctor der Medicin promovirt wurde er 1664 außerordentlicher, 1665 ordentlicher Professor der Medicin in Helmstedt und erhielt daneben 1678 auch die Professur der Geschichte und Dichtkunst. Der Schwerpunkt seiner Leistungen lag in der Medicin, namentlich Anatomie; er entdeckte 1666 die noch jetzt nach ihm genannten Drüsen der Augenlider, später [188] das blinde Loch der Zunge (foramen Meibomii); gerühmt werden seine Untersuchungen über die Klappen der Gefäße, sein Eintreten für die Harvey’sche Blutumlaufsbahn u. A. Daneben beschäftigte ihn auch die Chirurgie, Physiologie, Chemie und eine weithin in Anspruch genommene ärztliche Praxis. Seine historischen Arbeiten bewegen sich auf demselben Gebiet wie die seines Großvaters gleichen Namens. Er veranstaltete eine Gesammtausgabe der beiderseitigen geschichtlichen Werke (Rerum Germ. T. I-III, 1688 fol.); im ersten Band stehen die vom Großvater, im zweiten Band die vom Enkel herausgegebenen Geschichtsquellen, im dritten Bande Abhandlungen von Beiden. Uebrigens sind nicht alle ihre Arbeiten darin aufgenommen. Von seinem polyhistorischen Wissen zeugt seine neue Bearbeitung der bibliographischen Introductio universalis von Vogler 1691 und 1700. Sein handschriftlicher Nachlaß und eine bedeutende Correspondenz befindet sich in der königl. Bibliothek zu Hannover, der medicinische Theil desselben in der Universitätsbibliothek zu Göttingen.

(Werlhof), Progr. fun., Helmst. 1700. – Weise, Gedächtnißpredigt. 1700. – von Seelen, Athenae Lubec. 1721, III, 347.