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ADB:Mengelberg, Egidius

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Artikel „Mengelberg, Egidius“ von Johann Jakob Merlo in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 21 (1885), S. 347–348, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Mengelberg,_Egidius&oldid=- (Version vom 25. Dezember 2024, 19:03 Uhr UTC)
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Mengelberg: Egidius M., Maler und Zeichnenlehrer, geb. 1770 zu Köln, † daselbst am 26. Octbr. 1849, besuchte in seiner Jugend die kurpfälzische Akademie zu Düsseldorf, von welcher er 1786 nach dreijährigem Aufenthalte in seine Vaterstadt zurückkehrte. Er gründete eine Zeichnenschule und gerieth dadurch in Schwierigkeiten mit der Malerzunft, die ihn nöthigte, sich am 23. Mai 1787 bei ihr als Meister einschreiben zu lassen. In den 1790er Jahren fertigte er Copien nach berühmten Gemälden der Düsseldorfer Gallerie im Auftrage des Londoner Kupferstechers und Kunstverlegers Valentin Green, der die Herausgabe von 80 in Schwarzkunst ausgeführten Blättern nach Meisterwerken dieser Sammlung unternommen hatte. Von 1800 bis 1806 hielt er sich in Elberfeld auf; dann ließ er sich wieder in Köln nieder, um daselbst sein künstlerisches Wirken bis zu seinem Lebensende fortzusetzen. Am 17. Nov. 1822 eröffnete er eine Sonntagsschule für Handwerker, wo diesen durch zweckmäßige Musterzeichnungen und Modelle Gelegenheit geboten wurde, sich auszubilden und über die eingerissene Geschmacklosigkeit zu erheben. In den ersten 16 Jahren zählte die Schulmatrikel bereits 1694 Lehrlinge und Gesellen. Eine tüchtige mitwirkende Kraft fand M. seit 1827 an dem Maler und Zeichnenlehrer Heinrich Oedenthal. Mengelberg’s Verdienste um die Hebung des Handwerkerstandes wurden auch von der königlichen Regierung mehrfach anerkannt, unter andern wurde ihm ein Ehrenzeichen und der Professortitel verliehen, und der Stadtrath von Köln ehrte den Künstler-Nestor dadurch, daß er ihm in der Sitzung vom 27. Septbr. 1849 eine lebenslängliche [348] Pension bewilligte – eine Erleichterung der Alterssorgen, die ihm jedoch durch den gleich darauf eingetretenen Tod nicht mehr zu gute gekommen ist. Mit Recht besaß M. auch den Ruf eines wackeren Bildnißmalers. Besonders sind zwei seiner Arbeiten in diesem Fache zu nennen: das lebensgroße Bildniß des Erzbischofs Ferdinand August in ganzer Gestalt, Eigenthum des Domcapitels, und Wallraff’s lebensvolles und sehr ähnliches Bild im städtischen Museum. Steifensand hat das letztere für Ennen’s Zeitbilder 1857 in Kupfer gestochen. Die Bildnisse des Senatspräsidenten v. Mylius († 1838) und des Domorchester-Jubilars B. J. Mäurer sind nach seinen Gemälden in Lithographie herausgegeben worden. Mengelberg’s Sohn Otto lebt als geschätzter Maler in Düsseldorf.