ADB:Petri, Bernhard
Johann von Liechtenstein, als welcher er 1803 eine Reise nach Spanien unternahm, um von da Merinoschafe auf die Besitzung des Fürsten zu bringen. 1808 schied er aus den fürstlichen Diensten und begab sich nach Theresienfeld, wo er 1804 vier verschiedene Besitzungen gekauft hatte, um auf jeder derselben reine Inzucht mit den vier Merinostämmen zu betreiben, welche er aus Spanien für sich mitgebracht hatte. Aus diesen Heerden verkaufte er alljährlich ansehnliche Transporte in die verschiedensten Länder. Er schrieb: „Das Ganze der Schafzucht“, 1815; „Aufruf an alle Herrschafts- und Schäfereibesitzer des österr. Kaiserthums, die Begründung von Wollmärkten betreffend“, 1823; „Beobachtungen und Erfahrungen über die Wirkungen der Körner- und Häckselfütterung“, 2. Aufl. 1824; „Physiologisch-comparative Versuche über die Nahrungskräfte und Eigenschaften sehr verschiedenartiger Kulturgewächse“, 2. Aufl. 1824; „Die wahre Philosophie des Ackerbaus oder ein auf die Erhöhung des Grundeigenthums gestütztes ganz neues Düngersystem“, 1825; „Das Ganze der Schafzucht für Deutschlands Klima und das ihm ähnliche der angrenzenden Länder“, 3 Thle, 1825; „Mittheilungen des Interessantesten und Neuesten aus dem Gebiete der höheren Schaf- und Wollkunde“, 1829; „Vergleichende Darstellung des Productionswerthes verschiedenartiger Gewächse gegen einander“, 1833; „Ueber Pflanzenernährungs-Grundsätze“, 1829; „Mittheilungen über eine nachhaltige Wertherhöhung des Grundeigenthums“, 1840; „Ueber die Theresienfelder Musterwirthschaft“, 1841; „Ueber die ökonomischen Aufgaben, die in der Theresienfelder landwirthschaftlichen Musteranstalt zur rationellen Verbesserung der Landwirthschaft praktisch behandelt worden sind“, 1841.
Petri: Bernhard P., Oekonomierath und Gutsbesitzer zu Theresienfeld in Wiener-Neustadt, berühmter Schafzüchter, geboren am 2. April 1767 in Zweibrücken, † 1854 in Theresienfeld. Bestimmt, einst am baierischen Hofe im Fache der Oekonomie, sowie über die Hofgüter die oberste Leitung zu übernehmen, erlernte er Landwirthschaft und Gartenbau. Alsdann begab er sich 5 Jahre auf Reisen nach England, Frankreich, den Niederlanden und Deutschland. Zurückgekehrt, richtete er in Karlsberg bei Zweibrücken die Hofgärten nach englischer Art ein. Nach Auflösung der herzoglichen Regierung, zur Zeit der französischen Revolution, wendete er sich nach Oesterreich, führte daselbst die schöne Gartenkunst ein und wurde Güterdirector des Fürsten