Zum Inhalt springen

ADB:Pfäffinger, Ursula

aus Wikisource, der freien Quellensammlung

Empfohlene Zitierweise:

Artikel „Pfäffinger, Ursula“ von Georg Westermayer in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 25 (1887), S. 596, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Pf%C3%A4ffinger,_Ursula&oldid=- (Version vom 26. November 2024, 14:03 Uhr UTC)
Allgemeine Deutsche Biographie
>>>enthalten in<<<
[[ADB:{{{VERWEIS}}}|{{{VERWEIS}}}]]
<<<Vorheriger
Pfaff, Karl
Nächster>>>
Pfaffrad, Kaspar
Band 25 (1887), S. 596 (Quelle).
[[| bei Wikisource]]
Maria Pfäffinger in der Wikipedia
Maria Pfäffinger in Wikidata
GND-Nummer 103155449
Datensatz, Rohdaten, Werke, Deutsche Biographie, weitere Angebote
fertig
Fertig! Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle Korrektur gelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.
Kopiervorlage  
* {{ADB|25|596|596|Pfäffinger, Ursula|Georg Westermayer|ADB:Pfäffinger, Ursula}}    

{{Normdaten|TYP=p|GND=103155449}}    

Pfäffinger: Ursula P., Abtissin zu Frauenchiemsee, geb. am 7. September 1463 auf Schloß Wildenheim, war die Tochter des niederbaierischen Erbmarschalls Gentiflor P. und eine Schwester des Ritters Degenhart P., Secretärs des Kurfürsten Friedrich des Weisen. Früh schon trat sie in das erwähnte Stift und wurde dort am 30. October 1494 zur Vorsteherin gewählt. In dieser Stellung entfaltete sie eine seltene Umsicht und Thatkraft, die zumal hervortrat während des pfälzisch-bairischen Krieges vom J. 1504. Als der Feind ihrer Insel allmählich näher kam, ließ sie dieselbe mit Pallisaden befestigen und mit Feldschlangen bewehren. So konnte sie einer großen Zahl von flüchtigen Familien auf ihrem Eilande ein Asyl eröffnen. Das Stift blieb vor feindlichen Anfällen verschont. Abtissin Ursula lieferte auch einen Beitrag zur Zeitgeschichte: sie schrieb ein Tagebuch über die damaligen Kriegsereignisse, welches im VIII. Bande des oberbairischen Archives abgedruckt ist. So ungünstig ihre Stellung auch für ein solches Unternehmen schien, zeigt sie sich allenthalben als gut unterrichtet. Ihre Familienbeziehungen wußte sie zu Gunsten ihres Klosters klug zu benützen. So bewilligte Herzog Wolfgang von Baiern, wie die Urkunde sagt „auf Bitte unsers Oheims des Kurfürsten Friedrich von Sachsen“ dem Stifte den Gebrauch eines großen Fischnetzes, eines sogenannten „Schöpfen“. Ursula P. starb am 28. October 1528.

Deutingers Beiträge I. S. 362–377.