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ADB:Pfeiffer, August Friedrich

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Artikel „Pfeiffer, August Friedrich“ von Carl Gustav Adolf Siegfried in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 25 (1887), S. 632–633, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Pfeiffer,_August_Friedrich&oldid=- (Version vom 16. November 2024, 16:29 Uhr UTC)
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Pfeiffer: August Friedrich P. ward als der älteste Sohn von Joachim Ehrenfried P. (s. S. 639) am 13. Januar 1748 zu Erlangen geboren. Auf dem Lyceum zu Culmbach und dem Gymnasium zu Erlangen vorgebildet, studirte er in dieser seiner Vaterstadt seit 1765 Theologie und ward daselbst 1769 zum mag. theol. promovirt. Nachdem er noch orientalistische Studien gemacht, habilitirte er sich 1770 als theologischer Docent, ward 1776 Professor der orientalischen Sprachen, 1805 Bibliothekar und starb am 15. Juli 1817. (Allg. Encykl. III, 20, S. 332–334, wo in Anmerkung 11 noch weitere biographische Quellen zu finden.)

Aus seinen a. a. O. angeführten Werken verdienen Hervorhebung: der von ihm veranstaltete Auszug aus Assemani’s orientalischer Bibliothek, 1. Thl. 1776, 2. Thl. 1777 (s. d. Titel bei Nestle, Brevis linguae Syriacae litteratura 1881 p. 1). Er hatte hierin zugleich eine deutsche Uebersetzung der syrischen Stellen gegeben und überhaupt die Schätze jenes Werkes aus der syrischen Litteratur leichter zugänglich gemacht (vgl. Michaelis, Oriental. Bibl., Bd. XI, S. 41–46, und Eichhorn, Repert. f. bibl. u. morgenl. Litt., Bd. I, S. 199–217, wo eine zweite genauere Uebersetzung der Chronik von Edessa nach dem Syrischen gegeben ist). – Ebenso war für seine Zeit eine „Ebräische Grammatik“ 1780, 2. Aufl. 1789, 3. Aufl. 1803, ein recht nützliches und gern gebrauchtes Lehrbuch (vgl. Meyer, Gesch. d. Schrifterklärung, Bd. V, S. 133; bei Diestel, Gesch. d. A. TH., S. 566 vgl. 801, ist das Buch fälschlich dem Joachim Ehrenfried P. zugeschrieben worden). Später schrieb er als lexikalische Ergänzung dazu ein „Bibliorum hebraicorum et chaldaeorum manuale“, 1809. Gesenius’ große Schöpfungen auf diesem Gebiete machten allerdings die Arbeiten dieser Vorgänger rasch vergessen. – Eine kleine archäologische Arbeit war die „Ueber die Musik der alten Hebräer“, 1779, vgl. Winer, Bibl. Realwörterbuch II, 122. – Seine wichtigste Arbeit ist die unvollendet gebliebene Ausgabe der Werke Philo’s: „Philonis opera omnia graece et latine ad editionem Th. Mangey collatis aliquot Mss. edenda curavit“, 1785–1792, 2. Aufl. 1820, 5 Bde. Seine Leistung bezeichnete um deßwillen einen Fortschritt über Mangey hinaus, als er durch Mittheilung der wichtigsten Varianten des codex A (Monacensis) dem Leser die Möglichkeit gewährte, wenigstens bei den wichtigsten Fällen eine ältere und bessere Textgestalt kennen zu lernen, als sie Mangey geboten hatte. [633] Vgl. hierüber J. G. Müller, Des Juden Philo Buch von der Weltschöpfung, 1841, S. 18–28, insbes. S. 21 u. 27. Ueber die Philohandschriften im allgemeinen und die hier zu leistende Aufgabe s. Tischendorf, Philonea inedita, 1868, p. V–XX, und C. Siegfried, Philo von Alexandrien, 1875, S. 28.