Zum Inhalt springen

ADB:Raeder, Johann Friedrich

aus Wikisource, der freien Quellensammlung

Empfohlene Zitierweise:

Artikel „Raeder, Johann Friedrich“ von Carl Bertheau in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 27 (1888), S. 122, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Raeder,_Johann_Friedrich&oldid=- (Version vom 19. November 2024, 05:28 Uhr UTC)
Allgemeine Deutsche Biographie
>>>enthalten in<<<
[[ADB:{{{VERWEIS}}}|{{{VERWEIS}}}]]
<<<Vorheriger
Raeder
Band 27 (1888), S. 122 (Quelle).
[[| bei Wikisource]]
Johann Friedrich Raeder in der Wikipedia
Johann Friedrich Raeder in Wikidata
GND-Nummer 138403899
Datensatz, Rohdaten, Werke, Deutsche Biographie, weitere Angebote
fertig
Fertig! Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle Korrektur gelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.
Kopiervorlage  
* {{ADB|27|122|122|Raeder, Johann Friedrich|Carl Bertheau|ADB:Raeder, Johann Friedrich}}    

{{Normdaten|TYP=p|GND=138403899}}    

Raeder: Johann Friedrich R., geb. am 4. Mai 1815 zu Elberfeld und † ebenda am 4. März 1872, ist der Dichter des kirchlichen Volksliedes „Harre, meine Seele, harre des Herrn, alles ihm befehle, hilft er doch so gern“. Da dieses Lied eine große Verbreitung gefunden hat und auf kirchlichen Volksfesten und sonst in evangelischen Kreisen jetzt allgemein gesungen wird, ja selbst schon in Gemeindegesangbücher aufgenommen ist, so durfte R. hier nicht übergangen werden. Das Lied wird mitunter irrthümlich Cäsar Malan in Genf († am 8. Mai 1864) zugeschrieben, doch ist von diesem nur die sehr schöne Melodie des Liedes. R. war Kaufmann und hatte zuletzt Vertrauensstellungen als Cassirer und Correspondent in größeren Fabrikgeschäften in Elberfeld inne. Er hat das Lied schon im J. 1845 in einer schlaflosen Nacht, als schwerer Kummer über einen ihm drohenden Geschäftsverlust ihn darniederbeugte, gedichtet. Gedruckt ist es, so viel wir wissen, zuerst im 4. Heft der „Männerlieder, alte und neue, für Freunde des mehrstimmigen Männergesanges“, herausgegeben von Wilhelm Greef, Essen bei Bädeker; die erste Auflage dieses 4. Heftes ist nicht vor dem Jahre 1847, wahrscheinlich 1847 oder 1848 erschienen (4. Aufl. 1857, 8. Aufl. 1874, 9. Aufl. 1878); es erschien hier (unter Nr. 17) sogleich mit der Malan’schen Melodie und unter Angabe Raeder’s als des Dichters. Ob R. auch andere Lieder gedichtet hat, ist nicht bekannt; dagegen hat er als feiner und gediegener Musikkenner eine Anzahl Lieder für ein- und mehrstimmigen Gesang in Musik gesetzt; von diesen Compositionen sind einige gedruckt, so z. B. „Des Kriegers Abschied“ im November 1848, „Der todte Kamerad“ von Julius Sturm 1866; andere sind nur handschriftlich verbreitet. R. leitete während vieler Jahre in Elberfeld einen Handwerkergesangverein, mit welchem er häufig zum besten der Armen Concerte veranstaltete; zum Zweck der Unterweisung der Mitglieder dieses Vereines ließ er im J. 1849 seine „Anfangsgründe zum Singenlernen“ drucken, die er gratis vertheilte. Schon früher hatte er auch ein „Melodienbuch zum bergischen Gesangbuch“ (Elberfeld 1846) erscheinen lassen. Eine Tochter Raeder’s ist an den Professor der Theologie Rösgen in Rostock verheirathet, ein Sohn lebt in kaufmännischer Stellung in Elberfeld.

Meistens nach handschriftlichen Mittheilungen.