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ADB:Ramshorn, Johann Gottlob Ludwig

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Artikel „Ramshorn, Johann Gottlob Ludwig“ von Richard Hoche in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 27 (1888), S. 222, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Ramshorn,_Johann_Gottlob_Ludwig&oldid=- (Version vom 5. November 2024, 04:12 Uhr UTC)
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Ramshorn: Johann Gottlob Ludwig R., Philologe und Schulmann, 1768–1837. Er wurde als der Sohn eines Geistlichen in Reust, einem Dörfchen bei Ronneburg im Herzogthum Sachsen-Altenburg, am 19. November 1768 geboren, erhielt seinen Unterricht zuerst von seinem Vater, dann auf dem Lyceum in Ronneburg, und studirte von 1787 an Theologie in Jena. Außer seinen Fachstudien beschäftigte er sich vielfach mit Geschichte, Philosophie und Naturwissenschaften, fand auch besondere Förderung durch den Geh. Justizrath K. Fr. Walch, der ihn als Erzieher seiner Söhne in sein Haus aufnahm. 1790 übernahm er eine Hauslehrerstelle in Orlamünde und ging von dort 1793 nach Dresden, wo ihm Dr. Hauschild die Vorbereitung seiner Söhne für die Universität übertrug. Diese Aufgabe führte ihn von der Theologie, in welcher er die Prüfung pro candidatura rühmlich bestanden hatte, immer mehr ab und der Philologie zu; Hauschild, der selbst ein tüchtiger Philologe und namentlich gelehrter Numismatiker war, förderte diesen Uebergang. Mit einer dem Oberhofprediger Reinhard gewidmeten Dissertation: „De corona civica et laureis ante domum Caesaris Augusti“ erwarb R. 1800 den philosophischen Doctorgrad, hoffte aber vergebens auf eine ihm von Reinhard in Aussicht gestellte Professur in Grimma und nahm daher 1800 nochmals eine Hauslehrerstelle an, diesmal bei dem Vicekanzler Dietze in Bautzen. Hier erschien noch in demselben Jahre seine Uebersetzung und Erklärung von Martial X, 23 „nebst einer Beschreibung der Geburtstagsfeier bei den alten Römern“. Den Plan einer erklärenden Ausgabe des Martial, mit dem er sich damals beschäftigte, gab er auf, als Böttiger ihn vor der Beschäftigung mit einem so „schmutzigen Schriftsteller“ warnte. 1801 erhielt er endlich den Ruf in das ersehnte öffentliche Amt als zweiter Professor am Gymnasium in Altenburg; zugleich mit Matthiä (s. A. D. B. XX, 627) wurde er am 30. Januar 1802 eingeführt. An der genannten Anstalt hat er eine anerkannte Wirksamkeit – seit 1814 als erster Professor – geübt, bis er im Herbste 1837, durch den Titel „Schulrath“ ausgezeichnet, in den Ruhestand trat; er starb bereits am 10. November 1837. In seine Altenburger Zeit fallen seine sorgfältigen Arbeiten zur lateinischen Grammatik, die ihm verdientermaßen einen Namen gemacht haben: 1824 erschien die große lateinische Grammatik (nochmals in zwei Bänden 1830), 1826 die lateinische Schulgrammatik, sowie ein lateinisches Elementarbuch, mit welchem er weniger Glück hatte, 1830 die Schrift: „De verbis latinis deponentibus“, 1831–33 die lateinische Synonymik, 1835 das synonymische Handwörterbuch. Außerdem hatte er gelegentlich seiner Beförderung 1814 eine Dissertation „De statuarum in Graecia multitudine“ veröffentlicht.

Nekrolog im Intelligenzblatte der Jen. Litt.-Zeitg. 1837, Nr. 36, S. 281-286 (von seinem Schwiegersohn A. J. Löbe). – Eichstädt, Memoriae F. G. Doeringii et L. Ramshornii, abgedruckt in Eichstädts Opuscula oratoria 1850, S. 673–684.