Zum Inhalt springen

ADB:Ranftl, Mathias Johann

aus Wikisource, der freien Quellensammlung

Empfohlene Zitierweise:

Artikel „Ranftl, Mathias Johann“ von Albert Ilg in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 27 (1888), S. 229, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Ranftl,_Mathias_Johann&oldid=- (Version vom 4. Oktober 2024, 12:01 Uhr UTC)
Allgemeine Deutsche Biographie
>>>enthalten in<<<
[[ADB:{{{VERWEIS}}}|{{{VERWEIS}}}]]
<<<Vorheriger
Ranfft, Michael
Band 27 (1888), S. 229 (Quelle).
[[| bei Wikisource]]
Johann Matthias Ranftl in der Wikipedia
Johann Matthias Ranftl in Wikidata
GND-Nummer 125990413
Datensatz, Rohdaten, Werke, Deutsche Biographie, weitere Angebote
fertig
Fertig! Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle Korrektur gelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.
Kopiervorlage  
* {{ADB|27|229|229|Ranftl, Mathias Johann|Albert Ilg|ADB:Ranftl, Mathias Johann}}    

{{Normdaten|TYP=p|GND=125990413}}    

Ranftl: Mathias Johann R., Genremaler der Alt-Wienerschule von mancherlei Verdiensten. In genannter Stadt am 21. Februar 1805 als Sohn eines Gastwirthes geboren, kam er an die Akademie der bildenden Künste, nachdem ihm aber schon von früher Jugend auf durch den Verkehr seiner Eltern mit verschiedenen Malern und Bildhauern Lust und Geschmack am Zeichnen beigebracht worden war. In dieser Hinsicht hatte schon der kleine Junge viele Proben von Begabung geliefert. Allerlei tolle Streiche und wenig Ernst beim Studium machten für ihn die seit 1817 begonnene akademische Lehrzeit wenig nutzbringend, zwei Jahre später trat er Reisen an und begann sich an die Natur als ernsteste Schule zu schließen. Aus der Schweiz und Deutschland heimgekehrt, bildete er sich wieder in Wien nach den Meisterwerken der Alten in den Galerien und trat nun alsbald mit seinen eigenen Arbeiten hervor, seit 1826. Er begann mit einigen historischen Bildern im damaligen romantischen Geschmack, z. B. Kaiser Maximilian I. und sein Hofnarr; aus dem Leben dieses Fürsten malte er eine ganze Reihe von Scenen. Es folgte eine längere Reise nach Rußland, wo er als Porträtist vielen Erfolg hatte, dann arbeitete er in Croatien, wo er sich mit religiösen Gemälden beschäftigte, 1831 kam er in die Vaterstadt zurück und entfaltete nun im Genre eine außerordentliche Thätigkeit, daneben schuf er vorzügliche Thierbilder und Caricaturen. Unglückliche Geldspeculationen stürzten ihn zuletzt in Zerrüttung, er starb in Wien am 1. November 1854, sein reicher Nachlaß eigener und fremder Bilder ging auf die Wiener Künstlergenossenschaft über. Axmann, Kaiser, Dworzak und A. haben Reproductionen seiner zahlreichen Bilder geliefert.