Zum Inhalt springen

ADB:Rauchenbichler, Joseph

aus Wikisource, der freien Quellensammlung

Empfohlene Zitierweise:

Artikel „Rauchenbichler, Joseph“ von Otto Schmid in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 27 (1888), S. 391–392, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Rauchenbichler,_Joseph&oldid=- (Version vom 18. November 2024, 08:46 Uhr UTC)
Allgemeine Deutsche Biographie
>>>enthalten in<<<
[[ADB:{{{VERWEIS}}}|{{{VERWEIS}}}]]
<<<Vorheriger
Rauch, Matthäus
Band 27 (1888), S. 391–392 (Quelle).
[[| bei Wikisource]]
Josef Rauchenbichler in der Wikipedia
Joseph Rauchenbichler in Wikidata
GND-Nummer 116364416
Datensatz, Rohdaten, Werke, Deutsche Biographie, weitere Angebote
fertig
Fertig! Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle Korrektur gelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.
Kopiervorlage  
* {{ADB|27|391|392|Rauchenbichler, Joseph|Otto Schmid|ADB:Rauchenbichler, Joseph}}    

{{Normdaten|TYP=p|GND=116364416}}    

Rauchenbichler: Joseph R., katholischer Erbauungsschriftsteller, geboren am 5. Mai 1790 zu Gernberg, Landgerichts Traunstein in Oberbaiern, studirte am Gymnasium zu Salzburg, machte 1813 als Unterlieutenant bei dem 8. National-Feldbataillon den Feldzug gegen Frankreich mit; 1815 wurde er als Lieutenant und bald darauf als Hauptmann und Festungscommandant nach Rosenberg bestimmt, als er plötzlich die militärische Laufbahn mit einem ehrenvollen Abschiede am 11. April 1815 verließ und noch im selben Jahre zu Landshut Theologie zu studiren begann. Am 8. Juni 1818 zum Priester geweiht, wirkte er zuerst als Cooperator in Berchtesgaden, seit 1822 zu Trostberg, 1827 zu Laufen, wurde 1832 Beichtvater bei den Ursulinen zu Landshut und kam in gleicher Weise als Beichtvater 1837 an das in Frauen-Chiemsee wieder errichtete Benedictinerinnenkloster, zu dessen Hebung er sehr viel beitrug. In dieser Stellung wurde R. 1844 nach Luzern berufen, um daselbst einen Ursulinenconvent einzurichten und 1854 und 1856 verwendete ihn der damalige Bischof von Siebenbürgen L. Hajnald zur Reformirung des Ursulinenklosters in Hermannstadt. Nach Frauen-Chiemsee zurückgekehrt wirkte der überaus fromme und mildthätige Mann bis zu seinem am 23. Januar 1858 erfolgten Tode. R. verfaßte zahlreiche Schriften, von denen viele mehr compilatorischen Charakter besitzen, die meisten ascetischen Inhaltes sind, einige zur pädagogischen Litteratur zählen. Sie sind in chronologischer Folge geordnet nachstehende: 1) „Kurze Weisung, das tägliche Leben nach Gottes Wohlgefallen einzurichten“. Landshut 1825. 2. Aufl. 1839. 2) „Erneuerung des Taufbundes bei der ersten heil. Communion“. Leipzig 1826. 2. Aufl. 1853. 3) „Kurze andächtige Betrachtung der göttlichen Geheimnisse im h. Rosenkranze“. Landshut 1828. 4) „Oelbergsandacht“. München 1829. 5) „Geistliche Waffenrüstung“. München 1829. 6) „Christliche Tugendschule“. Augsburg 1832–33. 7) „Heinrich Suso, das Büchlein von der ewigen Weisheit, in etwas verbesserter Schriftsprache, doch dem Originaltexte treu herausgegeben“. Augsb. 1832. 8) „Leben des h. Joseph“. Augsb. 1833. 9) „Bilder christlicher Frömmigkeit für die Jugend“. Augsb. 1834. 10) „Der h. Dismas. Legende für bußfertige Sünder“. Augsb. [392] 1834. 11) „Weckstimmen heil. Seelen zu einem gottseligen Leben“. 1834. 12) „Des h. Ephraim Bußgebete“. Augsb. 1834. 2. Aufl. 1853. 13) „Andächtige Betrachtungen über die gnadenreiche Geburt Jesu Christi“. Regensb. 1835. 14) „Die Seligpreisung der h. Jungfrau Maria“. Salzburg 1835. 2. Aufl. 1854. 15) „Andächtige Betrachtungen über das Vaterunser“. Regensburg 1836. 16) „Ausgewählte Legenden und fromme Sagen für Söhne und Töchter“. Landshut 1836. 17) „Gesänge der Heiligen“. Landshut 1837. 18) „Geistliche Schildwache“. Landshut 1837. 19) „Eintheilung und Anwendung aller Punkte der Ordensregel O. S. B.“. Landsh. 1839. 20) „Heilige Stunden zu Ehren des göttlichen Herzens Jesu“. Landshut 1839. 21) „Leitfaden der Erziehung, zunächst für Lehrerinnen“. Landshut 1840. 22) „Vita D. N. J. Chr. secundum 4 Evangelia juxta Vulgatae fidem relata“. Landishuti 1841. 23) „Lehrbuch der teutschen Sprache“. Landshut 1841. 24) „Das Alte Testament in einem getreuen Auszug nach der Uebersetzung des H. Dr. Franz Allioli, für die reifere Jugend und das gemeine Volk“. Landshut 1843. 25) „Anleitung zur Dichtkunst“. Landshut 1843. 26) „Ein Büchlein von der Bezähmung der Zunge und vom Stillschweigen“. Landshut 1844. 27) „Denkwürdige Erzählungen und fromme Sagen aus der Welt- und Menschengeschichte“. Landshut 1844. 28) „Büchlein von der Freundschaft“. Landshut 1845. 29) „Handbüchlein für geistl. Lehrerinnen“. Landshut 1845. 2. Aufl. 1859. 30) „Betrachtungen über den Prediger Salomon von der Eitelkeit aller Dinge“. Landshut 1847. 31) „Buch von der christlichen Erziehung der Kinder nach katholischen Grundsätzen“. Regensb. 1850. 32) „Lehren und Grundsätze der Weisheit und Tugend für Regenten und Unterthanen“. Landshut 1850. 33) „Weisheit in Beispielen, Sprüchen und Liedern“. Sulzbach 1853. 34) „Lehrbuch des christlichen Wohlanstandes für Töchter“. Landshut 1856. 35) „Priesterspiegel“. Landshut 1858. Aehnliche „Spiegel“ verfaßte R. auch für Jünglinge, Jungfrauen, für Hausväter und Hausmütter. Außerdem stammt von ihm auch die Reihenfolge und kurze Lebensgeschichte der Bischöfe von Chiemsee in Deutinger: Beiträge zur Geschichte, Topographie und Statistik des Erzbisthums München-Freising, I. Band, S. 213–237. Handschriftlich hinterließ er: 1) „Betrachtungen über die Psalmen“, von denen ein erster Theil in Landshut 1865 im Drucke erschien; 2) „Geistliches Disciplinbuch“, 37 Bogen und 3) „Deliberationsbüchlein d. i. kurzgefaßter Unterricht über die Standeswahl für das weibliche Geschlecht“, 9 Bogen.

Vgl. Eine Blume auf das Grab unseres unvergeßlichen Jos. R., Beichtvater und Inspector zu Frauen-Chiemsee, Separatabdruck aus der „Sion“, Augsburg 1858.