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ADB:Allioli, Joseph Franz von

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Artikel „Allioli, Joseph Franz von“ von Anton von Steichele in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 1 (1875), S. 350, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Allioli,_Joseph_Franz_von&oldid=- (Version vom 4. Oktober 2024, 02:43 Uhr UTC)
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Allioli: Dr. Joseph Franz v. A., Theologe, geb. 10. Aug. 1793 zu Sulzbach in der baierischen Oberpfalz als Sohn eines Handelsmannes, † 22. Mai 1873. Er studirte Theologie in Landshut unter J. M. Sailer und empfing 11. Aug. 1816 in Regensburg die Priesterweihe. Nach zweijährigem Wirken in der Seelsorge begab sich A., um für das Universitäts-Lehramt der biblisch-orientalischen Fächer sich auszubilden, von der baierischen Staatsregierung[WS 1] unterstützt zu weiterem Studium nach Wien, Rom und Paris; dasselbe brachte ihn in Verbindung mit Hammer, Ang. Mai und besonders mit Silv. de Sacy. Nach der Rückkehr in sein Vaterland begann er im J. 1821 das akademische Lehramt als Privatdocent an der Universität Landshut, wurde daselbst im J. 1824 ordentlicher Professor der Theologie in den Fächern der orientalischen Sprachen, der biblischen Archäologie und Exegese, und wanderte im J. 1826 mit der Universität von Landshut nach München. Nachdem er im J. 1829 einen Ruf an die Universität Freiburg abgelehnt hatte, erfolgte 1830 seine Aufnahme als Mitglied der Akademie der Wissenschaften in München. Durch ein bedenkliches Halsleiden im Lehrberufe gehemmt, trat A. im J. 1835 als Capitular in das Domcapitel zu Regensburg; im J. 1838 aber ernannte ihn der Papst zum Dompropste in Augsburg, wo er auch nach langem, thätigem Wirken für Amt und Wissenschaft sein Leben beschloß. Allioli’s Hauptwerk ist die Uebersetzung und Erläuterung der heil. Schrift alten und neuen Testamentes, welche er, von J. M. Sailer angeregt, vom J. 1830 an herausgab. Das Werk erhielt die Approbation des römischen Stuhles, ist in zahllosen Exemplaren verschiedener Formen und vielen Ausgaben in Deutschland und Amerika verbreitet und wurde seinem erläuternden Theile nach in fremde Sprachen übersetzt. Außer einem unter Mitwirkung von Gratz und Haneberg bearbeiteten Handbuche der biblischen Alterthumskunde (1844) erschienen von A. auch ein Bändchen Predigten und viele kleinere Schriften theologischen, archäologischen und ascetischen Inhalts. – (Vgl. auch Sitzungsberichte der philol., philos. u. hist. Classe der k. bairischen Akademie der Wissenschaften zu München, 1874, S. 162 f.)


Anmerkungen (Wikisource)

  1. Vorlage: Staatsregie-