ADB:Regler, Ludwig Wilhelm von

aus Wikisource, der freien Quellensammlung

Empfohlene Zitierweise:

Artikel „Regler, Ludwig Wilhelm von“ von Bernhard von Poten in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 27 (1888), S. 567–568, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Regler,_Ludwig_Wilhelm_von&oldid=- (Version vom 29. März 2024, 10:46 Uhr UTC)
Allgemeine Deutsche Biographie
>>>enthalten in<<<
[[ADB:{{{VERWEIS}}}|{{{VERWEIS}}}]]
Nächster>>>
Regnart, Jacob
Band 27 (1888), S. 567–568 (Quelle).
[[| bei Wikisource]]
Ludwig Wilhelm von Regler in der Wikipedia
Ludwig Wilhelm von Regler in Wikidata
GND-Nummer 138422591
Datensatz, Rohdaten, Werke, Deutsche Biographie, weitere Angebote
fertig
Fertig! Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle Korrektur gelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.
Kopiervorlage  
* {{ADB|27|567|568|Regler, Ludwig Wilhelm von|Bernhard von Poten|ADB:Regler, Ludwig Wilhelm von}}    

{{Normdaten|TYP=p|GND=138422591}}    

Regler: Ludwig Wilhelm v. R., preußischer Generalmajor und Chef des Ingenieurcorps, 1726 zu Oranienburg geboren, ward 1747 Lieutenant und nahm, 1754 zum Capitän, 1760 zum Major befördert, ohne besonders hervorzutreten, am Siebenjährigen Kriege theil. Im August 1757 wird er in der Rangliste als Kriegsgefangener bezeichnet, im folgenden Jahre war er bei der Belagerung von Olmütz wieder in Thätigkeit. Nach Friedensschluß leitete er zunächst die Vermessung und die Aufnahme der Grafschaft Glatz und erhielt dann den Auftrag, Pläne für die Verstärkung der Befestigungen der Stadt Glatz und des Warthapasses, sowie zur Anlage eines Sperrforts bei Silberberg auszuarbeiten. Ob bei der späteren Erbauung der Festung Silberberg seine oder die Entwürfe seines Kameraden v. d. Lahr (s. A. D. B. XVII, 526), welcher die Ausführung leitete, zu Grunde gelegt sind, ist unentschieden. Ersteres geschah aber bei dem Ausbau von Glatz, wo 1770 der Bau begann und R. demnächst Commandant wurde. Er stand damals bei Friedrich dem Großen sehr in Gunst. Am 19. Februar 1778 ward er geadelt. Später verlor er die eine Zeitlang [568] [WS 1] in hohem Grade genossene Gunst und trat ganz in den Hintergrund; die Ursache dafür ist nicht erkennbar; die Thatsache aber veranlaßte ihn, zumal da er kränklich und schwerhörig war, im J. 1785 mehrfach um seinen Abschied zu bitten, welchen er jedoch nicht erhielt. Er war daher als Oberst und Commandant von Glatz noch im Dienst, als der König starb und bat nun dessen Nachfolger Friedrich Wilhelm II. um Wiederzuwendung des ihm früher geschenkten königlichen Vertrauens. Dasselbe ward ihm in vollem Maße zu Theil. Der König machte freilich zunächst einige Versuche, als Chef seines Ingenieurcorps, welches, seit Balbi’s 1779 erfolgtem Tode, einer eigentlichen Spitze entbehrt hatte und jetzt ganz neu organisirt werden sollte, einen Ausländer zu gewinnen; als dies aber nicht gelang, ernannte er im Mai 1787 R., welchen er von der Stellung als Commandant von Glatz entband, zum Chef; gleichzeitig beförderte er denselben zum Generalmajor. Bald nachher, am 25. Juni 1787, wurde in dem „Vierten Departement des Ober-Kriegs-Collegii“ zu Berlin eine Centralbehörde für sämmtliche Ingenieurangelegenheiten geschaffen und R. zum Director des Departements ernannt. Die Formation des Corps, die Errichtung einer bereits am 15. April 1788 unter dem Namen „Ingenieur-Akademie“ zu Potsdam ins Leben getretenen Anstalt zur Heranbildung von Officieren und die Herstellung einer als „Ingenieur-Reglement“ am 14. Februar 1790 herausgegebenen Vorschrift, welche die gesammten Verhältnisse des Corps, den Geschäftsgang innerhalb desselben und seine Beziehungen zu den übrigen Theilen des Heeres ordnete und lange Zeit als Grundlage für alle diese Angelegenheiten in Wirksamkeit geblieben ist, waren die hervorstechendsten äußeren Merkmale seiner Thätigkeit; die Bearbeitung des Reglements rührt großentheils von R. selbst her. In dieser Stellung hat er bis zu seinem 1792 erfolgten Tode gewirkt. Die Bibliothek der Kriegsakademie zu Berlin besitzt die Handschrift eines von R. verfaßten Werkes über Befestigungskunst. Anderer schriftlicher Nachlaß findet sich im Archiv des Kriegsministeriums.

v. Bonin, Geschichte des Ingenieurkorps und der Festungen in Preußen. 1. Theil, Berlin 1877.


Anmerkungen (Wikisource)

  1. Vorlage: Zeitlang [568] lang