Zum Inhalt springen

ADB:Reihing, Franz Xaver

aus Wikisource, der freien Quellensammlung

Empfohlene Zitierweise:

Artikel „Reihing, Franz Xaver“ von Robert Eitner in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 27 (1888), S. 697–698, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Reihing,_Franz_Xaver&oldid=- (Version vom 18. Dezember 2024, 18:58 Uhr UTC)
Allgemeine Deutsche Biographie
>>>enthalten in<<<
[[ADB:{{{VERWEIS}}}|{{{VERWEIS}}}]]
Nächster>>>
Reihing, Jacob
Band 27 (1888), S. 697–698 (Quelle).
[[| bei Wikisource]]
Franz Xaver Reihing in der Wikipedia
Franz Xaver Reihing in Wikidata
GND-Nummer 116416521
Rohdaten, Werke, Deutsche Biographie, weitere Angebote
fertig
Fertig! Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle Korrektur gelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.
Kopiervorlage  
* {{ADB|27|697|698|Reihing, Franz Xaver|Robert Eitner|ADB:Reihing, Franz Xaver}}    

{{Normdaten|TYP=p|GND=116416521}}    

Reihing: Franz Xaver R., geb. am 17. November 1804 zu Rottenburg am Neckar, war bis 1819 Sängerknabe am dortigen Dome. Er widmete sich dem geistlichen Stande und nachdem er die Priesterweihe empfangen hatte, diente er der Kirche als Seelsorger. Als Pfarrer zu Schmiechen betrieb er eifrig musiktheoretische Studien, componirte geistliche Gesänge und ließ sich die Pflege des Kirchengesanges sehr angelegen sein. Es war die Zeit der Erkenntniß, daß es mit der katholischen Kirchenmusik anders werden müsse, daß sie verweltlicht, verflacht und auf dem niedrigsten Punct der Kunst stehe. An allen [698] Orten in Süddeutschland regte es sich und durch Gründung von Kirchenmusikvereinen und Zeitschriften für kirchliche Kunst wurde eine Reform angestrebt und vorbereitet. Auch R. fühlte sich berufen, seine Kraft dieser Aufgabe zu widmen und schloß sich 1842 dem von Ortlieb und Fröhlich gegründeten Stuttgarter Kirchenmusikvereine an, betheiligte sich mit großem Eifer an dem von Ortlieb gegründeten und redigirten „Organ für kirchliche Tonkunst“ und suchte durch Schrift und That die erwachte Erkenntniß zu fördern, auf den rechten Weg zu leiten und durch eigene Composition das Ziel zu bezeichnen, wonach zu streben war. Weniger darauf bedacht, sich durch seine Compositionen einen Namen zu machen, gab er sie ungedruckt weg, wo es an Notenmaterial der neuen Richtung fehlte. Ferner widmete er seine Kräfte den von Ortlieb veranstalteten Neuausgaben der Kirchengesangbücher, den sogenannten katholischen Choralbüchern. Hier gab er im Vereine mit Ortlieb die „Gesänge für den gewöhnlichen Morgengottesdienst“ heraus; „Die solennen Präfationen mit den Responsorien“ (Ehingen 1857, 3. Aufl.), „Das Cantionale chori oder die gregorianischen Kirchengesänge zum Amt der heiligen Messe“ (Gmünd 1855), Processionale (Ehingen 1856), Vesperale, Psalmen und Hymnen in vierstimmiger Bearbeitung (Tübingen 1856) u. a.[1][2] Sein Tod ist nicht bekannt geworden, doch seine Bestrebungen haben gute Früchte getragen und was er im kleinen Kreise anstrebte, nahm dann der Allgemeine Cäcilienverein unter Witt unter seine Obhut und verbreitete die begonnenen Reformen über die ganze katholische Welt.

[Zusätze und Berichtigungen]

  1. S. 698. Z. 18 v. o. l.: u. a. Er starb am 2. Juni 1888. Seine. [Bd. 33, S. 797]
  2. S. 698. Z. 18 v. o. l. u. a.: Er starb am 2. Juni 1888. Seine … [Bd. 45, S. 670]