Zum Inhalt springen

ADB:Ritterich, Friedrich Philipp

aus Wikisource, der freien Quellensammlung

Empfohlene Zitierweise:

Artikel „Ritterich, Friedrich Philipp“ von August von Rothmund in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 28 (1889), S. 698, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Ritterich,_Friedrich_Philipp&oldid=- (Version vom 21. Dezember 2024, 08:27 Uhr UTC)
Allgemeine Deutsche Biographie
>>>enthalten in<<<
[[ADB:{{{VERWEIS}}}|{{{VERWEIS}}}]]
Band 28 (1889), S. 698 (Quelle).
[[| bei Wikisource]]
Nach Wikipedia-Artikel suchen
Friedrich Philipp Ritterich in Wikidata
GND-Nummer 117533157
Rohdaten, Werke, Deutsche Biographie, weitere Angebote
fertig
Fertig! Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle Korrektur gelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.
Kopiervorlage  
* {{ADB|28|698|698|Ritterich, Friedrich Philipp|August von Rothmund|ADB:Ritterich, Friedrich Philipp}}    

{{Normdaten|TYP=p|GND=117533157}}    

Ritterich: Friedrich Philipp R., geb. am 4. Juni 1782 zu Leipzig, bezog als Gymnasiast die Klosterschule zu Roßleben, studirte in Jena und Leipzig und ging 1810 nach Wien, um bei Professor Beer sich speciell in der Augenheilkunde auszubilden. 1820 ward er Professor in Leipzig und gründete eine Privatanstalt, welche bald die Theilnahme edelgesinnter Bürger erhielt und später auch mit Unterstützung des Staates von ihm als Director fortgeführt wurde. Im J. 1845 feierte diese Anstalt ihr 25jähriges Jubiläum, wozu R. eine Festschrift verfaßte. Am 1. Juni 1870 feierte dasselbe Haus das 50jährige Bestehen der öffentlichen Augenheilanstalt zu Leipzig, welche durch Ritterich’s Anregung vom Staate Sachsen zu einer obligatorischen Lehranstalt der Ophthalmologie im Jahre 1853 erhoben wurde und mithin die erste ordentliche Lehrstelle für Augenheilkunde in Deutschland – Oesterreich ausgenommen – bildet. R., obwohl noch in der sogenannten vorhistologischen Zeit gebildet, verfolgte doch immer als Lehrer auch bei vorgerücktem Alter alle neuen Errungenschaften auf dem Gebiete der Physiologie und Pathologie. Dies beweisen namentlich seine Schriften über Schielen, seine Beiträge zur Lehre der Extraction und seine Arbeiten über die Krankheiten des Thränen-Nasenkanals und über die Wirkung der Augenmuskeln in Verbindung mit Eduard Weber. Als Operateur galt er für einen der ersten Extractionsvirtuosen. Ende der fünfziger Jahre verfiel er in starke Schwachsichtigkeit, so daß er seiner Praxis entsagen mußte und sich nur noch litterarisch beschäftigte. Als hervorragendste Frucht dieser Thätigkeit ist seine Augenoperationslehre zu nennen, die er in Verbindung mit seinem ausgezeichneten Schüler Professor Coccius in Leipzig bearbeitete. Einige Jahre später erblindete er gänzlich und starb 1866.