ADB:Rosthorn, Franz Edler von

aus Wikisource, der freien Quellensammlung

Empfohlene Zitierweise:

Artikel „Rosthorn, Franz Edler von“ von Wilhelm von Gümbel in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 29 (1889), S. 280–281, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Rosthorn,_Franz_Edler_von&oldid=- (Version vom 24. April 2024, 15:37 Uhr UTC)
Allgemeine Deutsche Biographie
>>>enthalten in<<<
[[ADB:{{{VERWEIS}}}|{{{VERWEIS}}}]]
<<<Vorheriger
Rosth, Nicolaus
Band 29 (1889), S. 280–281 (Quelle).
[[| bei Wikisource]]
Franz von Rosthorn in der Wikipedia
Franz von Rosthorn in Wikidata
GND-Nummer 138039739
Datensatz, Rohdaten, Werke, Deutsche Biographie, weitere Angebote
fertig
Fertig! Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle Korrektur gelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.
Kopiervorlage  
* {{ADB|29|280|281|Rosthorn, Franz Edler von|Wilhelm von Gümbel|ADB:Rosthorn, Franz Edler von}}    

{{Normdaten|TYP=p|GND=138039739}}    

Rosthorn: Franz Edler v. R., Besitzer großer Eisenwerke in Oesterreich und eifriger Geologe, geboren am 18. April 1796 in Wien, entstammte einer von der Kaiserin Maria Theresia aus England nach Wien berufenen, der Metallfabrikation kundigen Familie, welche wesentlich zu dem Aufblühen dieses Industriezweiges in Oesterreich beitrug. Nach beendigten Montanstudien an der Bergakademie in Schemnitz, widmete R. sich dann in Gemeinschaft mit seinen Brüdern vielfachen Unternehmungen auf dem Gebiete der Metall-, Blech- und Drahtfabrikation, der Zinkproduction und hauptsächlich der Eisenerzeugung durch Errichtung von Schmelz-, Hammer-, Walz- und Puddelwerken. Gleichzeitig aber beschäftigte sich R. auch wissenschaftlich mit geologischen Studien, welche er durch zahlreiche Reisen und die persönlichen Beziehungen mit hervorragenden Mineralogen und Geologen wie Zipser, Keferstein, Escher v. d. Linth, Boué u. A. zu fördern suchte. Namentlich waren es die östlichen Alpen, in welchen er seine ausgedehnten Untersuchungen mit solchem Erfolge anstellte, daß er als derjenige gelten kann, welchem es zuerst gelungen ist, mit wissenschaftlicher Sorgfalt den geologischen Bau dieses Gebietes aufzuklären, wie zahlreiche kleinere und größere Berichte über seine Reisen beweisen. Unter diesen Publicationen, welche in Baumgartner’s und Ettingshausen’s Zeitschrift f. Phys. u. Math., im Bull. d. l. soc. géol., in Leonhard’s und Bronn’s Jahrbuch und in der Zeitschrift des Kärntner Landes-Museum seit dem Jahre 1829 erschienen sind, können als die wichtigeren bezeichnet werden: „Ueber die Gegend von Radeboy in Croatien“; „Ueber die geognostischen Verhältnisse der Steyrer Alpen, die Geognosie Kärnthens“ [281] (mit Canaval gemeinschaftlich publicirt); „Ueber Mineralvorkommnisse in Kärnthen“; „Geognostisches aus den Zentral-Alpen“; „Ueber Bleibergen Formation“; „Zur Geologie und Geognosie der südöstlichen Alpen in Steiermark, Kärnthen und Krain“. R. blieb bis in sein hohes Alter unermüdlich thätig, sowol auf geologisch-wissenschaftlichem, wie praktisch-industriellem Gebiete. Hochgeachtet und geehrt starb derselbe am 17. Juni 1877.

Nekrolog in Verh. d. geol. Reichsanst. in Wien 1877, 161.