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ADB:Runge, Friedrich (pommerischer Generalsuperintendent)

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Artikel „Runge, Friedrich“ von Gottfried von Bülow in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 29 (1889), S. 683, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Runge,_Friedrich_(pommerischer_Generalsuperintendent)&oldid=- (Version vom 22. Dezember 2024, 11:53 Uhr UTC)
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Runge: Friedrich R., Generalsuperintendent, geb. am 2. April 1559 in Greifswald als Sohn des Generalsuperintendenten Jacob R. (s. den Art.), studirte in seiner Vaterstadt, wurde 1581 in Wittenberg Magister, im Mai 1584 Professor der Dichtkunst in Greifswald, im folgenden Jahre Hofprediger des Herzogs Ernst Ludwig von Pommern-Wolgast, und 1592 Pastor an der S. Marienkirche in Stettin. Als solcher wurde er 1594 in Rostock wie üblich auf herzogliche Kosten zum Dr. theol. promovirt. Nach seines Vaters Tode folgte er demselben als Generalsuperintendent des „Ortes“ Wolgast und Professor der Theologie in Greifswald und starb daselbst am 26. Juni 1604. R. war ein kenntnißreicher Mann von gottesfürchtigem, demüthigem Sinne und fleißig in seinem Lehramt, doch in seiner Thätigkeit durch seine schwächliche Gesundheit vielfach behindert. Zu schriftstellerischen Arbeiten scheint er wenig gekommen zu sein, indeß hat er das erste hochdeutsche pommersche Gesangbuch „Ein new christlich Psalmbuch“ 1592 (2. Ausg. 1597) veranstaltet. Man hat übrigens von ihm eine „Oratio de linguae ebreae antiquitate et necessitate“, 1585: „Theses de libero arbitrio“, 1600, zur Doctorpromotion seines Collegen Bartholomäus Battus und des Hofpredigers Nicolaus Ribbius. Herzog Philipp Julius von Pommern-Wolgast war dabei gegenwärtig und betheiligte sich lebhaft an der Disputation, „candidatis argumenta erudita non tantum opposuit, verum etiam instanter ursit“. Ueberhaupt nahm die pommersche Fürstenfamilie an diesen akademischen Feierlichkeiten warmen Antheil, so wohnten einer von R. am 16. Februar 1603 gehaltenen Promotion Herzog Bogislav XIII. mit seinen Söhnen Philipp und Bogislav, den Herzogen Joachim von Braunschweig und Adolf von Holstein und vier fürstlichen Damen bei. Eine andere Schrift kann, wenn sie R. überhaupt zum Verfasser hat, erst nach seinem Tode veröffentlicht sein: „Erinnerung vom Blutregen in Pommern“, 1618, 4°.

Vanselow, Gelehrtes Pommern. – Kosegarten, Gesch. d. Univ. Greifswald.