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ADB:Saal, Ignaz

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Artikel „Saal, Ignaz“ von Max Dietz in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 30 (1890), S. 770, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Saal,_Ignaz&oldid=- (Version vom 27. Dezember 2024, 08:12 Uhr UTC)
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Saal *): Ignaz S., Sänger, geboren zu Geiselhäring[1][2] in Baiern am 26. Juli 1761, † 1836. Er genoß frühzeitig tüchtige Unterweisung in Musik und lernte schon im jugendlichen Alter mehrere Instrumente spielen. In Salzburg stand er in Verkehr mit dem verdienten Instrumentalcomponisten Leopold Mozart, dem Vater unseres großen Wolfgang Amadeus, und mit Haydn’s jüngerem Bruder Michael, dem bekannten Kirchencomponisten. Kaum 16jährig betrat er die Bühne. Seine schöne Baßstimme, deren Metallklang die Zuhörer entzückte, lenkte die Aufmerksamkeit der Kunstfreunde auf sich, und so kam es, daß ihn Kaiser Josef II. im J. 1782 an das damalige Nationaltheater nach Wien berief, wo er in der deutschen und italienischen Oper durch 40 Jahre lang die seiner Stimmlage entsprechenden Hauptpartien in den zeitgenössischen Opern sang. Unter seinen Rollen sind namentlich die Leistungen als Sarastro in der Zauberflöte, als Graf Almaviva in Figaro’s Hochzeit und als Assur in Catel’s Semiramis hervorzuheben. Auch verdient Erwähnung, daß ihm bei den ersten Aufführungen von Haydn’s Schöpfung (am 19. März 1799) und Jahreszeiten (am 24. April 1801) die Baßpartien übertragen waren. Bei diesen Aufführungen wirkte auch seine gründlich musikalisch gebildete und stimmbegabte Tochter mit, die im J. 1801 am Wiener Nationaltheater als Sängerin Engagement erhielt, das sie bereits 1805 infolge ihrer Verheirathung löste. In der Schöpfung sang S. die Rollen Rafael’s und Adam’s, seine Tochter die Gabriel’s und Eva’s. In den Jahreszeiten gab er den Simon, während sein Kind die Hanne sang. Er starb hochbetagt zu Wien im J. 1836.


*) Zu S. 102.

[Zusätze und Berichtigungen]

  1. S. 770. Z. 16 v. o. l.: Geiselhöring. [Bd. 33, S. 799]
  2. S. 770. Z. 16 v. o. l.: Geiselhöring. [Bd. 45, S. 671]