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ADB:Catel, Franz

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Artikel „Catel, Franz Ludwig“ von Robert Dohme in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 4 (1876), S. 70–71, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Catel,_Franz&oldid=- (Version vom 10. Dezember 2024, 12:01 Uhr UTC)
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Catel: Franz Ludwig C., Landschaftsmaler in Rom, geb. in Berlin 22. Febr. 1778, † in Rom 19. Decbr. 1856. Anfänglich zur Holzbildhauerei bestimmt, führte ihn seine Neigung zum Componiren und Zeichnen genreartiger Scenen, meist für den Buchhandel, mit denen er nicht nur seinen Lebensunterhalt gewann, sondern Dank denen er auch am 23. Nov. 1806 zum ordentlichen Mitgliede der Berliner Akademie gewählt wurde. Von da an malte er auch mehr in Oel. 1811 führte ihn eine Reise von Paris, wo er seit einiger Zeit sich aufhielt, nach der Schweiz; dort machte die Großartigkeit der Alpennatur einen so tiefen Eindruck auf ihn, daß er sich der Landschaftsmalerei zu widmen beschloß und nach Rom übersiedelte. Er sah die Heimath nur noch auf Besuchsreisen wieder, so im J. 1840–41, wo er den Titel Professor erhielt. – C. stammte seinem Bildungsgange nach noch aus der Schule des vorigen Jahrhunderts, dazu hatte er in Paris sich eine große Sicherheit in der glänzenden französischen Technik erworben, wenn ihm auch stets die feinere Empfindung für die Harmonie des Colorites fremd blieb. Bei dieser schon nach Rom mitgebrachten Reife der Entwicklung war es natürlich, daß er es nicht vermochte, unbedingt [71] in der neuen Richtung aufzugehen, sondern daß man vielmehr in seinen Arbeiten hier und da noch ein Nachwirken der älteren Zeit wahrnimmt. Immerhin ist er durchaus der sich um J. A. Koch scharenden Gruppe der Stilisten in der Landschaftsmalerei zuzuzählen. Er hatte eine gewisse Vorliebe für breite, oft ins Decorative gehende Behandlung, welche sich gelegentlich in dem Streben nach Wirkung bis zum Romantisch-Phantastischen steigert. Die Gegensätze der Beleuchtung schildert er gern und mit großartiger Kraft. – Bis zu seinem Tode ununterbrochen schaffend, hat er eine große Anzahl von Bildern hinterlassen und verdankte seiner Kunst eine behagliche Wohlhabenheit.

Ludwig Friedrich C., Architekt, Bruder des vorigen, geb. in Berlin 1776, † 1819, begleitete seinen Bruder nach Paris und Italien; seine Bauten sind heute meist wieder verschwunden, die bedeutendsten waren die Arbeiten für die Schlösser in Weimar und Braunschweig. Auch als Schriftsteller war er thätig, so in Essays „Ueber die Verbesserung der Schauspielhäuser“, „Ueber den Bau protestantischer Kirchen“, „Ueber Kriegsbaukunst“, „Ueber Dampfheizung“ etc.