ADB:Scheel, Paul

aus Wikisource, der freien Quellensammlung

Empfohlene Zitierweise:

Artikel „Scheel, Paul“ von Julius Pagel in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 30 (1890), S. 665–666, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Scheel,_Paul&oldid=- (Version vom 23. April 2024, 14:37 Uhr UTC)
Allgemeine Deutsche Biographie
>>>enthalten in<<<
[[ADB:{{{VERWEIS}}}|{{{VERWEIS}}}]]
<<<Vorheriger
Scheeffer, Ludwig
Nächster>>>
Scheele, Karl
Band 30 (1890), S. 665–666 (Quelle).
[[| bei Wikisource]]
Kein Wikipedia-Artikel
(Stand Mai 2018, suchen)
Poul Scheel in Wikidata
GND-Nummer 139667679
Datensatz, Rohdaten, Werke, Deutsche Biographie, weitere Angebote
fertig
Fertig! Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle Korrektur gelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.
Kopiervorlage  
* {{ADB|30|665|666|Scheel, Paul|Julius Pagel|ADB:Scheel, Paul}}    

{{Normdaten|TYP=p|GND=139667679}}    

Scheel: Paul S., Arzt und Naturforscher, am 28. Februar 1773 in Itzehoe (Holstein) geboren, studirte zuerst in Göttingen, dann in Kopenhagen, besonders als Schüler von Mathias Saxtorph, absolvirte hierselbst 1796 die Prüfung als Arzt, machte darauf eine längere Studienreise und erwarb nach seiner Rückkehr 1798 zu Kopenhagen mit der Abhandlung: „De liquore amnii asperae arteriae foetuum humanorum, cui adduntur quaedam generaliora de liquore amnii“ die medicinische Doctorwürde. Er ließ sich ebendaselbst als Arzt nieder, erhielt 1801 den Titel Hofmedicus, wurde 1802 zum Stadtphysicus, sowie zum Professor der Geburtshülfe und Director der Gebäranstalt ernannt. Bald nachher erfolgte auch die Ernennung zum Mitglied des Gesundheitscollegiums. Scheel’s schwächlicher Körperbau zusammen mit einer unermüdlich praktischen Thätigkeit, die er besonders als Geburtshelfer entfaltete, hatten zur Folge, daß S. schon im Alter von 38 Jahren, am 17. Juni 1811, starb, nachdem er vorher noch einen an ihn ergangenen Ruf nach Kiel abgelehnt hatte. Um die Ausbildung der von ihm gepflegten Specialdisciplin machte er sich besonders [666] durch Förderung der Lehre von der künstlichen Frühgeburt und durch eine deutsche Ausgabe von M. Saxtorph’s, seines Lehrers „Gesammelten Schriften“ (1803) verdient. Ferner schrieb S.: „Die Transfusion des Blutes“ (Kopenhagen 1802–1803, in 2 Theilen), viele kleine Abhandlungen in einigen dänischen medicinischen Zeitschriften und gab in Verbindung mit Pfaff in Kiel und Rudolphi in Greifswald von 1799–1801 heraus: „Nordisches Archiv für Natur- und Arzneiwissenschaft“, ebenso mit C. F. Degen: „Physicalische, chemische, naturhistorische und mathematische Abhandlungen aus der Neuen Schrift der königl. dänischen Gesellschaft der Wissenschaft übersetzt“ (7 Bände, Kopenhagen 1791–1800).

Vgl. Petersen in Biogr. Lexicon hervorr. Aerzte etc. von A. Hirsch V, 209. – Dictionnaire hist. par Dezeimeris IV, 85. – Poggendorff, Biogr.-litter. Handwörterbuch etc. II, 775.