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ADB:Scheler, Georg Graf von

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Artikel „Scheler, Georg, Graf von“ von Eugen Schneider in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 30 (1890), S. 755, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Scheler,_Georg_Graf_von&oldid=- (Version vom 18. Dezember 2024, 19:15 Uhr UTC)
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Scheler: Georg, Graf v. S., als Sohn des Freiherrn Matthäus v. S., ehemaligen Oberstlieutenants und Commandanten auf Hohenstaufen, 13. December 1770 zu Ludwigsburg geboren, trat schon 1783 als Kadett im württembergischen Grenadierregiment Augé ein und wurde 1784 zum Lieutenant befördert. 1794 wurde er Stabshauptmann beim Kreisinfanterieregiment, 1798 Compagniechef, von 1804 ab je nach Jahresfrist Major, Bataillonscommandeur, Oberstlieutenant, 1807 zuerst Oberst, dann Commandeur der Garde zu Fuß, Generalmajor und Brigadier. 1810 rückte er zum Generallieutenant, 1812 zum Divisionär vor. Nachdem er 1815 Gouverneur von Stuttgart geworden, erhielt er 1816 den Oberbefehl über das in Frankreich stehende Occupationscorps, nach der Rückkehr 1818 das Commando der 1. Infanteriedivision, 1821 gleichzeitig wieder das Gouvernement von Stuttgart. In diesen Stellungen nahm er Theil an den Rheinfeldzügen von 1792–1795, dann an denjenigen von 1799, 1800, 1805–1807, 1809 und 1812. Namentlich in dem Feldzuge gegen Rußland zeichnete er sich durch Kaltblütigkeit und Tapferkeit aus; nach der Erkrankung des württembergischen Kronprinzen am Anfang des Feldzugs führte er das Heer seines Königs und gab sich alle Mühe, dasselbe zu verpflegen und zu erhalten. Bei Mosaisk warf ihn eine am Halse anprallende Kugel scheintodt zu Boden; seiner Glieder noch nicht ganz mächtig, eilte er in das Gefecht zurück und trieb die Seinen vorwärts. Zahlreiche Ehrenzeichen – schon 1800 wurde er Ritter des Militärverdienstordens – lohnten seine Thaten; 1812 wurde er in den französischen und in den württembergischen Grafenstand erhoben. Seinen Soldaten war er ein sorglicher Vater, auch im Privatleben bieder, rechtlich und wohlthätig. Mit aufrichtiger Trauer vernahmen besonders seine alten Mitkämpfer die Kunde von seinem am 3. Februar 1826 in Stuttgart nach längerer Krankheit erfolgten Tode und strömten herbei, ihm die letzte Ehre zu erweisen.

Schwäbischer Merkur vom 14. und 15. Februar 1826. – Neuer Nekrolog der Deutschen, 1826, 2. – Württemb. Jahrbücher, 1826, 33.