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ADB:Schilling, Friedrich Gustav

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Artikel „Schilling, Friedrich Gustav“ von Robert Boxberger in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 31 (1890), S. 256, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Schilling,_Friedrich_Gustav&oldid=- (Version vom 18. Dezember 2024, 01:42 Uhr UTC)
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Band 31 (1890), S. 256 (Quelle).
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Schilling: Friedrich Gustav S., deutscher Dichter und Romanschreiber des 18. und 19. Jahrhunderts, wurde am 25. November 1766 zu Dresden geboren, widmete sich dem Militärstande 1781, ward 1788 zu Freiberg Lieutenant der Artillerie, als welcher er die Schlacht von Jena mitmachte, nahm 1807 als Hauptmann seinen Abschied, ging nach Freiburg, 1817 nach Dresden und starb daselbst am 30. Juli 1839. Er war ein sehr fruchtbarer Schriftsteller; die erste Sammlung seiner „Sämmtlichen Schriften“ erschien in 50 Bänden zu Dresden 1810–1819, die zweite gleichfalls in 50 Bänden ebenda 1819–1830. Die „rechtmäßige Ausgabe letzter Hand“, Dresden 1828–1839 enthielt 196 Erzählungen, Romane und Possen in 80 Bänden. Diese große Fruchtbarkeit mag die Vertiefung seines Talentes verhindert haben; Karl Goedeke urtheilt von ihm, er sei „in der Wahl der Stoffe flach, alltäglich, in der Erfindung nicht ohne Talent, in der Darstellung lebhaft, mitunter launig, mehr doch spaßhaft, im Stil leichthin, genau mit den Schwächen und Armseligkeiten der Menschen bekannt, nur ohne jede Ahnung einer höheren künstlerischen oder sittlichen Anforderung“ gewesen, während Ferdinand Stolle versichert, Anlagen und Kräfte seien bei ihm wahrlich bedeutender, als die Mehrzahl der Leser wähne. Viele seiner Schriften erschienen unter dem Pseudonym Zebedäus Kukuk. Einige seiner ersten Gedichte erschienen 1789 in Schillers „Thalia“, 7. Heft (1789), doch schätzte ihn Schiller wenig; S. hatte sich als Lieutenant in Freiberg brieflich mit ihm in Verbindung gesetzt. Ein mit „S.“ unterzeichnetes Gedicht „Im October 1788“ im 11. Heft der „Thalia“ (December 1790) wird von Goedeke gleichfalls S. zugeschrieben, während es durch Joachim Meyer zu der Ehre gelangt ist, in mehreren Ausgaben von Schiller’s Werken aufgenommen zu werden, auch in die „kritische“ Schillerausgabe von Heinrich Kurz (Hildburghausen 1868, I, 173).

Von seinen Gedichten erschien nur ein Band, Freiberg 1790; ein zweiter, angekündigter, folgte nicht. Dafür folgten: „Guido von Sohmsdorf“, Freiberg 1791–96, 4 Bde, 3. Aufl. 1802; „Das Weib, wie es ist“, Dresden 1800, 3. Aufl. 1819; „Der Mädchenhüter“, Dresden 1808, 2. Aufl. 1823; „Die Brautschau“, Dresden 1809, 2 Bde.; „Der Liebesdienst“, Dresden 1810, 4 Bde; „Laura im Bade“, Dresden 1815, 2 Bde.; „Flocken“, Dresden 1816; „Freudengeister“, Dresden 1817; „Flämmchen“, Dresden 1819; „Heimchen“, Dresden 1819; „Stoffe“, Dresden 1820 (Flocken bis Stoffe sind Sammeltitel für Erzählungen); „Familie Bürger“, Dresden 1820, 3 Bde; „Wallow’s Töchter“, Dresden 1821, 3 Bde.; „Zeichnungen“, Dresden 1821, 2 Bde.; „Wolfgang oder der Name in der That,“ Dresden 1822, 2 Bde; „Häusliche Bilder“, Dresden 1822, 3 Bde.; „Leander“, Dresden 1823, 2 Bde.; „Stern und Unstern“, Dresden 1827, 3 Bde.; „Die Geschwister“, Dresden 1827, 2 Bde.; „Die Ueberraschungen“, Dresden 1830, 2 Bde.; „Der Hofzwerg“, Dresden 1830.

Vgl. Joachim Meyer, Beiträge zur Feststellung, Verbesserung und Vermehrung des Schiller’schen Textes. Nürnberg 1858, S. 16–18. – K. Goedeke, kritische Schillerausgabe. Stuttgart 1869, VI, 429 f.; desselben 2. Ausgabe des Schiller-Körner’schen Briefwechsels. Leipzig 1874, I, 314 f.