Zum Inhalt springen

ADB:Schlöpke, Christian

aus Wikisource, der freien Quellensammlung

Empfohlene Zitierweise:

Artikel „Schlöpke, Christian“ von Karl Ernst Hermann Krause in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 31 (1890), S. 528–529, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Schl%C3%B6pke,_Christian&oldid=- (Version vom 22. November 2024, 06:24 Uhr UTC)
Allgemeine Deutsche Biographie
>>>enthalten in<<<
[[ADB:{{{VERWEIS}}}|{{{VERWEIS}}}]]
<<<Vorheriger
Schlönbach, Urban
Nächster>>>
Schlör, Aloys
Band 31 (1890), S. 528–529 (Quelle).
[[| bei Wikisource]]
Kein Wikipedia-Artikel
(Stand Januar 2018, suchen)
Christian Schlöpke in Wikidata
GND-Nummer 125007108
Datensatz, Rohdaten, Werke, Deutsche Biographie, weitere Angebote
fertig
Fertig! Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle Korrektur gelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.
Kopiervorlage  
* {{ADB|31|528|529|Schlöpke, Christian|Karl Ernst Hermann Krause|ADB:Schlöpke, Christian}}    

{{Normdaten|TYP=p|GND=125007108}}    

Schlöpke: Christian S., 1663 in Ratzeburg geboren, wurde 1691 als cand. theol. als Rector an die Stiftsschule in Bardewick berufen, trat dies Amt, mit dem auch gelegentliche Predigten verbunden waren, am 21. April an und verwaltete es 14 Jahre. 1709 wurde er von dem Kurfürsten-Herzoge, nach Versetzung des bisherigen Superintendenten und Pastors Johannes Ehlers nach Ratzeburg, [529] 1705 als Pastor nach Lauenburg berufen, wo er am 9. Juni 1719 starb. Der Aufenthalt in dem sagenumwobenen Bardewick führte ihn auf das Studium der Geschichte dieses alten Domstiftes im Bardengau, und es wurde ihm dazu das Stiftsarchiv eröffnet, welches er mit einer damals seltenen Umsicht ausnutzte. So entstand sein vielgebrauchtes „Chronicon oder Beschreibung der Stadt und des Stiffts Bardewick“ etc. Lübeck 1704, 529 S. 4° und 44 S. eines vorzüglichen Registers. Er steht für die älteren Zeiten, namentlich für die heidnischen, allerdings auf dem Standpunkt der damaligen theologischen Geschichtschreiber, aber er verfährt klar und zuverlässig, sobald er auf urkundlicher Ueberlieferung fußen kann. Durch Abdruck hat er manche verlorene oder verschollene Documente erhalten, und er liefert sichere und erwünschte Nachweise über eine ungeheure Menge von Persönlichkeiten. Die angehängten Bischofsverse aus dem Dom zu Verden, auf die man früher Werth legte, sind freilich längst als Machwerke Eilart’s v. d. Hude (s. A. D. B. XIII, 277, 795) erkannt. In Lauenburg legte er später eine ähnliche Sammlung an, aber hier fehlte ihm die archivalische Grundlage und die Arbeit war bei seinem Tode unfertig zurückgeblieben. Sein Sohn Johann Henrich S., welcher 1723 zum Diakonus in Lauenburg erwählt wurde und dort 1739 starb, überarbeitete das väterliche Manuscript und gab es 1724 in Lübeck unter dem Titel „Historische Nachricht von dem Heidenthumb, ersten Christenthum und Reformation des Fürstentums Lauenburg“ etc. heraus. Es ist aber nicht zuverlässig. Vater und Sohn decliniren ihren Namen auf den Titeln und werden daher gelegentlich irrig als „Schlöpken“ angeführt.

S. das Chronicon S. 453. – Joh. Friedr. Burmester, Beiträge zur Kirchengeschichte des Herzogth. Lauenburg etc. 2., bericht. und bis 1882 ergänzte Ausg. von Joh. Aug. Amann. Ratzeburg 1882.