Zum Inhalt springen

ADB:Schmidel, Kasimir Christoph

aus Wikisource, der freien Quellensammlung

Empfohlene Zitierweise:

Artikel „Schmidel, Kasimir Christoph“ von Wilhelm Heß in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 31 (1890), S. 700, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Schmidel,_Kasimir_Christoph&oldid=- (Version vom 25. Dezember 2024, 05:44 Uhr UTC)
Allgemeine Deutsche Biographie
>>>enthalten in<<<
[[ADB:{{{VERWEIS}}}|{{{VERWEIS}}}]]
<<<Vorheriger
Schmidder, Martin
Band 31 (1890), S. 700 (Quelle).
[[| bei Wikisource]]
Kasimir Christoph Schmidel in der Wikipedia
Casimir Christoph Schmidel in Wikidata
GND-Nummer 11745785X
Rohdaten, Werke, Deutsche Biographie, weitere Angebote
fertig
Fertig! Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle Korrektur gelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.
Kopiervorlage  
* {{ADB|31|700|700|Schmidel, Kasimir Christoph|Wilhelm Heß|ADB:Schmidel, Kasimir Christoph}}    

{{Normdaten|TYP=p|GND=11745785X}}    

Schmidel: Kasimir Christoph S., geboren am 21. November 1718 zu Bayreuth, studirte in Gera, Halle und Jena Arzneikunde und Naturwissenschaften, promovirte 1742 und wurde zuerst praktischer Arzt, dann Professor der Arzneikunde an der neu errichteten Universität seiner Vaterstadt. Als dieselbe 1743 nach Erlangen verlegt wurde, siedelte er dahin mit über. Da er hier außer der Anatomie auch Botanik vortragen mußte, so hatte er Veranlassung, das schon früher mit Vorliebe betriebene Studium dieser Wissenschaft fortzusetzen. Vom Jahre 1747 an veröffentlichte er die „Icones plantarum et analyses partium“, deren colorirte Kupfertafeln, welche die ganze Pflanze in großem Maßstabe darstellen, zu den vorzüglichsten der damaligen Zeit gehören. Das Werk behandelt hauptsächlich die deutschen Lebermoose und Pilze in großer Ausführlichkeit, dann aber auch Phanerogamen und giebt sehr gute Analysen. Im J. 1763 wurde S. zum Leibarzt des Markgrafen von Ansbach berufen. Er war jedoch zu wenig Hofmann und zog sich bald die Ungnade des Markgrafen in solchem Maße zu, daß er entlassen wurde. Da er jedoch sein bedeutendes Gehalt behielt, so hatte er jetzt volle Muße, sich ganz dem Studium der Naturwissenschaften zu widmen, wenn er auch gleichzeitig seine ärztliche Praxis in geringem Maße wieder aufnahm. Er vollendete jetzt die Herausgabe von Gesner’s botanischem Nachlasse: „Opera botanica Conr. Gesneri edidit Ch. Schmidel 1751–1771“, worin er auch eine Lebensbeschreibung Gesner’s gab. Diese und einige kleinere Arbeiten erwarben ihm die Gunst des Markgrafen wieder, und derselbe ernannte ihn zum Geheimen Hofrath und Präsidenten des Medicinalcollegiums. Verschiedene größere Reisen, welche er als ärztlicher Begleiter theils der Herzogin Sophie von Württemberg, theils des Markgrafen von Ansbach unternahm, benutzte er, um seine naturwissenschaftlichen, namentlich botanischen Kenntnisse zu vervollständigen. Mit der Zoologie beschäftigte er sich weniger und schrieb nur eine zoologische Abhandlung: „Beschreibung eines Seestern mit rosenartigen Verzierungen“ (Culcita discoidea Agass.) Im J. 1788 wurde Sch. von einer schweren Krankheit ergriffen, von der er sich nicht wieder erholte. Er starb am 18. December 1792. Außer verschiedenen medicinischen Schriften schrieb er noch zahlreiche kleinere botanische Abhandlungen, von denen namentlich diejenigen über die Kryptogamen hervorzuheben sind. Sch. wies auch zuerst die Antheridien der Lebermoose nach.