Zum Inhalt springen

ADB:Schmidenstedt, Hartwig

aus Wikisource, der freien Quellensammlung

Empfohlene Zitierweise:

Artikel „Schmidenstedt, Hartwig“ von Paul Zimmermann in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 31 (1890), S. 700–701, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Schmidenstedt,_Hartwig&oldid=- (Version vom 14. November 2024, 16:30 Uhr UTC)
Allgemeine Deutsche Biographie
>>>enthalten in<<<
[[ADB:{{{VERWEIS}}}|{{{VERWEIS}}}]]
Nächster>>>
Schmidl, Adolf
Band 31 (1890), S. 700–701 (Quelle).
[[| bei Wikisource]]
Hartwig Schmidenstet in der Wikipedia
Hartwig Schmidenstedt in Wikidata
GND-Nummer 128604778
Datensatz, Rohdaten, Werke, Deutsche Biographie, weitere Angebote
fertig
Fertig! Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle Korrektur gelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.
Kopiervorlage  
* {{ADB|31|700|701|Schmidenstedt, Hartwig|Paul Zimmermann|ADB:Schmidenstedt, Hartwig}}    

{{Normdaten|TYP=p|GND=128604778}}    

Schmidenstedt: Hartwig S. oder, wie er selbst sich meist schreibt, Smidenstedt, stammte aus einer guten Bürgerfamilie zu Lüneburg, wo er am 17. April 1539 geboren wurde. Er besuchte die Schule seiner Vaterstadt und ging dann, 12 Jahre alt, nach Rostock auf Rath seines Oheims Heinrich Smidenstedt, der dort Professor der Theologie war. Hier wurde er Ende April 1555 bei der Universität immatriculirt; er hörte besonders bei dem Professor der Beredsamkeit Arnoldus Burenius. Diese Studien setzte er später bei Petrus Vincentius in Wittenberg fort, wohin er bald nach dem Tode Melanchthon’s am 11. Sept. 1562 kam. Nachdem er hier 1563 die Magisterwürde errungen hatte, begann er privatim zu lehren. Im J. 1568 erhielt er von dem Herzoge Albrecht von Preußen einen Ruf nach Königsberg, wo er im folgenden Jahre als Professor der Redekunst angestellt wurde. Die Streitigkeiten, die hier herrschten, insbesondere der Zwist zwischen den Theologen Heßhusen und Wigand, der 1577 mit der Vertreibung des Ersteren endete, machte seiner friedliebenden [701] Natur den Aufenthalt in Königsberg höchst unerquicklich und mit Freuden folgte er daher einer Berufung an die neuerrichtete Hochschule zu Helmstedt. Im Juni 1578 traf er daselbst ein und im Juli ward ihm die Professur der Beredsamkeit übertragen. Lange Jahre hat er hier segensreich gewirkt, bis ihn ein plötzlicher Tod am 31. Juli 1595 in seiner Vaterstadt Lüneburg, wo er gerade zum Besuche seiner Verwandten weilte, davon rief. Er wurde in einer der dortigen Kirchen beigesetzt. In Helmstedt hielt ihm am 12. November 1595 Heinrich Meibom in lateinischen Versen eine rühmende Gedächtnißrede. Seine Gattin Anna, die Tochter eines Wittenberger Kaufherrn Triptius, mit der er seit 1568 eine glückliche, aber kinderlose Ehe führte, überlebte ihn. S. veröffentlichte einige rhetorische Abhandlungen („De imitatione Ciceroniana; refutandi oratoria forma“, Helmstedt 1585), verschiedene Reden, wie eine Oratio funebris auf Herzog Julius zu Braunschweig und Lüneburg (Helmstedt 1589), sowie Gedichte.

Vgl. insbesondere Meibomii oratio de Hartvico Smidensteto una cum Caselii graeco carmine … Helmstedt 1595, 4°.