ADB:Schwabe, Johann Samuel Gottlob

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Artikel „Schwabe, Johann Samuel Gottlob“ von Richard Hoche in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 33 (1891), S. 172, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Schwabe,_Johann_Samuel_Gottlob&oldid=- (Version vom 28. März 2024, 17:58 Uhr UTC)
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Schwabe: Johann Samuel Gottlob S., Philologe und Schulmann von 1746–1835. Er wurde als der Sohn des Pfarrers Daniel Gottlieb S. in Nieder-Roßla bei Weimar am 27. November 1746 geboren, erhielt seine Vorbildung zuerst durch Privatunterricht, dann von 1762–1765 in der Prima des Weimarischen Gymnasiums und studierte dann 5 Jahre lang in Jena vornehmlich Philologie. Schon während seiner Studienzeit veröffentlichte er eine Abhandlung „De Thoro veterum Germanorum deo“ und eine Uebersetzung des Theokrit, auch wurde ihm im letzten Halbjahre die Abhaltung von Vorlesungen über Horaz gestattet, obwohl er noch nicht promovirt hatte. Im Mai 1770 wurde er als Accessist an der herzoglichen Bibliothek und dem Münzcabinet in Weimar angestellt, gab aber diese Stellung, deren Aufgaben seinen Neigungen in besonderem Maße entsprachen, wegen der Kärglichkeit der Besoldung (100 Gulden) 1774 auf und übernahm das Rectorat der Lateinschule in Buttstädt. In dieser bescheidenen Stelle, deren Arbeitslast eine überaus große war, hat er 12 Jahre lang ausgehalten, auch mehrfach an ihn ergangene Rufe zur Leitung größerer Anstalten abgelehnt in der Hoffnung, einmal an das Gymnasium in Weimar übertreten zu können. Dieser Wunsch erfüllte sich endlich, als er im Jahre 1786 zum Conrector seines heimathlichen Gymnasiums ernannt wurde. In diesem Amte ist er alsdann bis zu seinem Uebertritte in den Ruhestand – Johannis 1824 – verblieben, als Lehrer wie als Gelehrter hochangesehen, durch Orden und Würden geehrt: 1820 wurde ihm der Titel Schulrath verliehen, 1824 promovirte ihn die philosophische Facultät in Jena honoris causa zum Doctor der Philosophie. Er starb in Weimar am 20. September 1835. – Schwabe’s wissenschaftlicher Ruf beruht vornehmlich auf seinen vortrefflichen Arbeiten zu Phaedrus. Schon von Buttstädt aus hatte er 1781 eine Ausgabe dieses Dichters erscheinen lassen, der 1806 eine zweite vollständigere und mit kritischem Apparate versehene folgte. Die in dieser niedergelegten Ergebnisse seiner Studien sind dann in die Londoner Ausgabe von Valpy (1822) und in die Pariser Ausgabe von Gail (1826) übergegangen. Die zahlreichen kleineren Arbeiten Schwabe’s über die verschiedensten Gegenstände sind vorwiegend in den Schulschriften von Buttstädt und Weimar, sowie in Zeitschriften niedergelegt; besondere Erwähnung verdient die Ausgabe der Eklogen des Theodulus, welche 1773 erschien.

Selbstbiographie im Programm des Gymnasiums in Weimar 1820. – N. Nekrolog d. D. XIII, 1835, S. 781–788, wo sich von S. 786 an ein vollständiges Schriftenverzeichniß findet.