ADB:Schwarz, Ildephons
Karl Eugen von Württemberg (s. A. D. B. XV, 385) zu seinem Hofprediger ernennen; er lehnte dieses, sowie Berufungen an Universitäten ab. Ein Schlaganfall machte früh seiner Thätigkeit als Lehrer und Schriftsteller ein Ende. Im J. 1787 veröffentlichte er eine lateinische Uebersetzung des 1786 von dem freisinnigen schottischen Priester Alexander Geddes herausgegebenen Prospectus of a new translation of the Holy Bible from corrected texts of the original, mit Anmerkungen, unter dem Titel „Rev. A. Geddes de vulgarium S. Scripturae versionum vitiis eorumque remediis libellus“. Außerdem veröffentlichte er noch: „Betrachtungen über einige der wichtigsten Wahrheiten der christlichen Religion“ 1793, und „Handbuch der christlichen Religion“ (ein apologetisches Werk, mit Berücksichtigung der Kant’schen Philosophie) 1793–94, 3 Bde., 5. Auflage 1818. S. war auch ein fleißiger Mitarbeiter [239] an der von seinem Ordensgenossen und Lehrer Placidus Sprenger herausgegebenen Zeitschrift „Literatur des katholischen Teutschlands“. Aus seinem Nachlasse wurden noch veröffentlicht „Jakob Archer’s Predigten, aus dem Englischen“ 1795–96, 2 Bde. (herausgegeben und vollendet von seinem Ordensgenossen Othmar Frank), eine neue, vermehrte Ausgabe der Elementa artis logicae des Neapolitaners Antonio Genovesi (Antonius Genuensis), 1796, „Anleitung zur Kenntniß derjenigen Bücher, welche den Candidaten der Theologie … in der katholischen Kirche nothwendig und nützlich sind“, 1803–4, 2 Bde. (herausgegeben von seinem früheren Ordensgenossen J. B. Schad, s. A. D. B. XXX, 493, der im 2. Bande auch eine Charakteristik von S. gibt).
Schwarz: Ildephons S., Benedictiner, geboren zu Bamberg am 4. November 1752, † zu Banz am 10. Juni 1794. Ein Sohn des Bamberger Professors der Medicin Christian Wilhelm S., machte er seine Gymnasialstudien bei den Jesuiten zu Bamberg. Am 15. März 1769 trat er als Novize in das Benedictinerstift Banz ein, und am 15. August 1770 legte er die Gelübde ab. Seinen Taufnamen Karl Joseph vertauschte er mit dem Ordensnamen Ildephons. Bald nachdem er seine philosophischen und theologischen Studien im Kloster vollendet hatte, 1779, wurde er als Professor der Philosophie und Mathematik, später der Theologie beschäftigt; er war zuletzt auch zweiter Bibliothekar. 1785 wollte ihn der Herzog- Andenken an I. S., von einem seiner Schüler (Othmar Frank), 1796. – Schlichtegroll, Nekrolog für 1794, I, 317. – Hirsching, Handbuch XI, 2, 393. – Baader, Lexikon II, 2, 132. – Werner, Gesch. der kath. Theol. S. 252.