ADB:Schwendendörfer, Georg Tobias

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Artikel „Schwendendörffer, Georg Tobias“ von Johann August Ritter von Eisenhart in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 33 (1891), S. 381, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Schwendend%C3%B6rfer,_Georg_Tobias&oldid=- (Version vom 23. April 2024, 18:16 Uhr UTC)
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Schwendendörffer: Georg Tobias S., Vater des Vorhergehenden, Rechtslehrer, geboren zu Nürnberg am 13. November 1597, † zu Leipzig am 16. April 1681. S., der Sohn eines wohlhabenden Nürnberger Kaufmanns aus dem dortigen Patriciat, erhielt in seiner Vaterstadt eine gründliche Vorbildung und bezog sodann die Universität Leipzig, wo er bereits Licentiat wurde, da er sich in Altorf, wohin er von Leipzig ging, am 4. August 1617 als Magister inscribirte. Nachdem er zu Leyden seine Rechtsstudien vollendet hatte, trat er eine mehrjährige Reise ins Ausland an, welche in erster Reihe dem Besuche der Akademien von Holland, England, Frankreich und Italien galt. – Nach der Heimkehr durch zufällige Umstände wieder nach Leipzig geführt, ließ er sich an der dortigen Hochschule nieder, erwarb alsbald den Grad eines Doctors beider Rechte, wurde Collegiat des großen Fürstencollegium, Professor decretalium und Ordinarius der Juristenfacultät, dann Decan der Hochschule, kursächsischer Rath und Beisitzer des Oberhofgerichts, zuletzt Kanonikus des Domcapitels zu Merseburg. Ueber 50 Jahre an der Hochschule thätig, starb er als Senior der baierischen Nation und der ganzen Akademie am 16. April 1681 in einem Alter von 83 Jahren und 5 Monaten. S. war mit Concordia, einer Tochter des Professors und Syndikus Bartholomäus Gollnitzer in Leipzig verheirathet, mit der er in voller Rüstigkeit die goldene Hochzeit feierte. Seines Sohnes Bartholomäus Leonhard, Professors in Leipzig, ist im vorhergehenden Artikel gedacht. Seine Tochter Anna Maria war mit einem Herrn v. Wolframsdorf verlobt, starb jedoch 1673 als Braut. Sie war wegen ihrer religiösen Dichtungen geschätzt und haben deren „Andächtige Gemüthsseufzer“ 1667 zu Leipzig die Presse verlassen. S. hatte auf seinen in der Jugend unternommenen Reisen im Verkehr mit verschiedenen Gelehrten den Umfang seiner Kenntnisse ansehnlich erweitert, und konnte sich infolge mehrjährigen Aufenthaltes im Auslande in sechs Sprachen ausdrücken. Als Schriftsteller hat er nur kleinere Arbeiten geliefert: mehrere Dissertationen (Zedler’s Real-Lexikon zählt 13 auf) und einige Gelegenheitsschriften, unter denen wir die „Oratio parent. in obitum Bened. Carpzovii (Leipzig 1667, 4°) hervorheben wollen.

Zedler. – Jöcher. – Allern. Nachrichten von juristischen Büchern. 1. Bd., 7. Thl., S. 586 u. ff.