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ADB:Sell, Georg Wilhelm August

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Artikel „Sell, Georg Wilhelm August“ von Johann August Ritter von Eisenhart in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 33 (1891), S. 680–681, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Sell,_Georg_Wilhelm_August&oldid=- (Version vom 23. Dezember 2024, 19:29 Uhr UTC)
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Sell: Georg Wilhelm August S., Doctor und Professor der Rechte; geboren zu Darmstadt im November 1804, † am 25. März 1848. S., ein Sohn des 1820 verstorbenen großherzoglich hessischen Hofrathes und Hofgerichtsadvocaten [681] Georg Franz Sell, besuchte das Gymnasium seiner Vaterstadt, dann die Universitäten Gießen und Heidelberg. Nach beendigtem Rechtsstudium erwarb er an ersterer Hochschule den juristischen Doctorgrad und habilitirte sich im nämlichen Jahre an der juristischen Facultät dortselbst als Privatdocent. Vier Jahre später (1834) erhielt er als Professor der Rechte einen Ruf nach Zürich, kehrte jedoch 1841 in derselben Eigenschaft nach Gießen zurück; leider war ihm eine längere Lehrthätigkeit nicht gegönnt. Am frühen Morgen des 25. März 1848 wurde er zu Darmstadt nach längerer Krankheit vom Tode hinweggerafft. S. galt als gewissenhafter Lehrer und kenntnißreicher Jurist; seine ersten wissenschaftlichen Arbeiten (über Correalschulden, dann über die exceptio excussionis) hat er in Linde’s Zeitschrift für Civilrecht und Proceß (Bd. 3. H. 2 u. 3) niedergelegt. Später 1841 gründete er mit seinem Bruder Karl, damals Professor in Bonn, die „Jahrbücher für historische und dogmatische Bearbeitung des Rechtes“. Mit gediegener Fachbildung vereinte unser Gelehrter auch einen tüchtigen Charakter. Seiner Familie mit warmer Liebe zugethan, den Freunden ein treuer Freund, genoß er zu Zürich wie in Gießen die ungetheilte Achtung der verschiedenen politischen Parteien, welche sich auch bei seinem Leichenbegängnisse kund gab.

Neuer Nekrolog der Deutschen. Jahrgang 1848.