Zum Inhalt springen

ADB:Seydewitz, Karl Friedrich August Graf von

aus Wikisource, der freien Quellensammlung

Empfohlene Zitierweise:

Artikel „Seydewitz, Karl Friedrich August Graf v.“ von Bernhard von Poten in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 34 (1892), S. 92–93, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Seydewitz,_Karl_Friedrich_August_Graf_von&oldid=- (Version vom 22. November 2024, 08:19 Uhr UTC)
Allgemeine Deutsche Biographie
>>>enthalten in<<<
[[ADB:{{{VERWEIS}}}|{{{VERWEIS}}}]]
<<<Vorheriger
Seydewitz, Franz
Band 34 (1892), S. 92–93 (Quelle).
[[| bei Wikisource]]
Karl Friedrich August von Seydewitz in der Wikipedia
Karl Friedrich August von Seydewitz in Wikidata
GND-Nummer 138427429
Datensatz, Rohdaten, Werke, Deutsche Biographie, weitere Angebote
fertig
Fertig! Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle Korrektur gelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.
Kopiervorlage  
* {{ADB|34|92|93|Seydewitz, Karl Friedrich August Graf v.|Bernhard von Poten|ADB:Seydewitz, Karl Friedrich August Graf von}}    

{{Normdaten|TYP=p|GND=138427429}}    

Seydewitz: Karl Friedrich August Graf v. S., königlich baierischer Generalmajor, geboren zu Weßnig im damaligen kursächsischen Amte Torgau, am 18. Mai 1769, stand zuerst in der kurfürstlich sächsischen Garde du Corps, verließ diesen Dienst als Rittmeister und wurde am 3. August 1799 zum Major und Flügeladjutanten der kurbaierischen Cavallerie ernannt. An der Spitze des 2. Dragonerregiments Taxis nahm er 1805 am Kriege gegen Oesterreich theil. Sein Verhalten bei Lofer, wo er am 3. November durch standhaftes Ausharren und durch angewendete Zwangsmaßregeln die eigene weichende Infanterie zum Halten brachte und vor einer Niederlage bewahrte, und bei Iglau, wo er am 5. December in votzüglicher Weise den Rückzug deckte, trug ihm großes Lob ein. Die Verleihung des Militär-Max-Joseph-Ordens aber, welche sein Officiercorps für ihn beantragt hatte, unterblieb, weil der in solchen Dingen sehr peinliche Generallieutenant Deroy (vgl. Seyssel d’Aix) seine Fürsprache versagte. Im October 1806 führte Oberst Graf S. seine Dragoner nach Schlesien gegen Preußen in das Feld; 1809 stand er als General an der Spitze einer Reiterbrigade und schon am 16. April dankte ihm Deroy für die erfolgreiche Weise, in welcher er den Rückzug der von letzterem befehligten Division von Landshut nach Pfaffenhausen geleitet hatte. Seydewitz’ Ehrentag wurde aber der 22. des nämlichen Monats, an welchem er in der Schlacht bei Eckmühl auf Napoleon’s persönlichen Befehl eine sehr vortheilhaft aufgestellte, schon mehrmals vergeblich angegriffene österreichische Batterie von 16 Geschützen wegnahm. Dieselbe ging freilich zunächst wieder verloren, bald darauf aber nahmen Seydewitz’ Reiter, von württembergischer und französischer Cavallerie unterstützt, die Geschütze von neuem und führten damit die Entscheidung des Kampfes herbei. (Archiv für Officiere aller Waffen, herausgegeben von Hütz und Schmölzl, 2. Jahrgang, 2. Heft, München 1845.) Jetzt war auch Deroy nicht mehr gegen die Verleihung des Ordens, um dessen Verleihung S. persönlich nachsuchte und welcher ihm vom Capitel einstimmig zuerkannt wurde. 1812 führte er wiederum eine Cavalleriebrigade [93] nach Rußland, Krankheit aber zwang ihn schon im Juli zur Rückkehr nach Baiern. Er starb am 19. August 1816 zu München. 1842 wurde ein Festungswerk bei Germersheim nach ihm benannt.

Der königlich baierische Militär-Max-Joseph-Orden vom Geh. Kriegsrath Schrettinger, München 1882. – Schmölzl, Archiv für Officiere aller Waffen, München 1845.