Zum Inhalt springen

ADB:Sibylle

aus Wikisource, der freien Quellensammlung

Empfohlene Zitierweise:

Artikel „Sibylle, Kurfürstin von Sachsen“ von Heinrich Theodor Flathe in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 34 (1892), S. 141, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Sibylle&oldid=- (Version vom 24. November 2024, 13:19 Uhr UTC)
Allgemeine Deutsche Biographie
>>>enthalten in<<<
[[ADB:{{{VERWEIS}}}|{{{VERWEIS}}}]]
<<<Vorheriger
Sibutus, Georg
Band 34 (1892), S. 141 (Quelle).
[[| bei Wikisource]]
Sibylle von Jülich-Kleve-Berg (1512–1554) in der Wikipedia
Sibylle von Jülich-Kleve-Berg in Wikidata
GND-Nummer 119093049
Datensatz, Rohdaten, Werke, Deutsche Biographie, weitere Angebote
fertig
Fertig! Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle Korrektur gelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.
Kopiervorlage  
* {{ADB|34|141|141|Sibylle, Kurfürstin von Sachsen|Heinrich Theodor Flathe|ADB:Sibylle}}    

{{Normdaten|TYP=p|GND=119093049}}    

Sibylle, Kurfürstin von Sachsen, geboren zu Düsseldorf am 17. Juli 1512, † zu Weimar am 21. Februar 1554, Tochter Herzogs Johann III. von Cleve und Marias, der Tochter Herzogs Wilhelm von Jülich und Berg und durch diese eine Urenkelin der Tochter Kurfürst Friedrich’s II. von Sachsen, wurde am 3. Juni 1527 mit dem sächsischen Kurprinzen, nachherigen Kurfürsten Johann Friedrich (dem Großmüthigen) von Sachsen (s. d.) vermählt, nachdem die Eheberedung zwischen diesem und der Infantin Katharina von Spanien aufgelöst worden war. Auf der Bestimmung des Ehevertrags, daß nach Abgang des jülich-cleveschen Mannesstammes das Herzogthum auf S., ihren Gemahl und beider männliche Nachkommen fallen solle, beruhten die Ansprüche des ernestinischen Hauses auf die jülich-clevesche Erbschaft; doch verweigerte Kaiser Karl V. dem Kurfürsten Johann 1530 die Bestätigung dieses Vertrages. Wohl schon an dem von Erasmus beeinflußten Hofe ihres Vaters reformatorischen Ideen zugewandt, theilte sie mit ihrem Gemahl den Eifer für Luther’s Lehre, der Angriff Herzogs Moritz auf das Kurfürstenthum in Abwesenheit ihres Gemahls erfüllte sie mit heftiger Entrüstung gegen dessen Undankbarkeit (v. Langenn, Herzog Moritz I, 296 f. 336). Nach der Schlacht bei Mühlberg übergab sie Wittenberg 24. Mai 1547 dem Kaiser, der ihr große Achtung bewies, und zog sich nach Weimar zurück. Ihre Bitten um Erleichterung der Gefangenschaft ihres Gemahls, mit dem sie einen lebhaften Briefwechsel unterhielt, blieben erfolglos. In Koburg feierte sie September 1552 ein rührendes Wiedersehen mit dem Befreiten, ging ihm aber schon am 21. Februar 1554 im Tode voraus. Beide ruhen in der Stadtkirche zu Weimar.

Die ältere Litteratur über sie bei Weinart, Litteratur der sächsischen Geschichte II, 233. Dazu: C. A. H. Burkhardt, Briefe der Herzogin Sibylle von Jülich-Cleve-Berg an ihren Gemahl, Bonn 1869 und J. Voigt, Briefwechsel der Kurfürstin Sibylle mit Herzog Albrecht von Preußen in Pölitz’ Jahrbüchern 1844, 2.