Zum Inhalt springen

ADB:Silbert, Johann Peter

aus Wikisource, der freien Quellensammlung

Empfohlene Zitierweise:

Artikel „Silbert, Johann Peter“ von Wilhelm Bäumker in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 34 (1892), S. 316–318, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Silbert,_Johann_Peter&oldid=- (Version vom 13. November 2024, 23:26 Uhr UTC)
Allgemeine Deutsche Biographie
>>>enthalten in<<<
[[ADB:{{{VERWEIS}}}|{{{VERWEIS}}}]]
Band 34 (1892), S. 316–318 (Quelle).
[[| bei Wikisource]]
Kein Wikipedia-Artikel
(Stand November 2015, suchen)
Johann Peter Silbert in Wikidata
GND-Nummer 115615962
Datensatz, Rohdaten, Werke, Deutsche Biographie, weitere Angebote
fertig
Fertig! Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle Korrektur gelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.
Kopiervorlage  
* {{ADB|34|316|318|Silbert, Johann Peter|Wilhelm Bäumker|ADB:Silbert, Johann Peter}}    

{{Normdaten|TYP=p|GND=115615962}}    

Silbert: Johann Peter S., geboren am 29. März 1777 (nach dem Nekrolog der Deutschen XXII, 1045 im J. 1772) zu Kolmar, verließ beim Ausbruche der französischen Revolution sein Heimathland und studirte in Mainz. Darauf irrte er längere Zeit ohne bestimmtes Ziel umher und kam im J. 1817 nach Oesterreich. Nachdem er kurze Zeit Lehrer am Collegium in Klausenburg (Siebenbürgen) gewesen war, wurde er Zeichenlehrer an der Nationalhauptschule und Professor am Gymnasium in Kronstadt. Von hier aus begab er sich nach Wien, wo er eine Anstellung als Professor der französischen Sprache und Litteratur am Polytechnikum erhielt. Im J. 1835 legte er seine Stelle nieder und widmete sich ausschließlich der religiösen Schriftstellerei. Er starb am 27. December 1844 in Wien. S. war nicht Geistlicher, sondern Laie und verheirathet. Von seinen drei Kindern bewährte sich namentlich eine Tochter als treue Helferin bei seinen Arbeiten. „Mit S. können an Fruchtbarkeit nur wenige Schriftsteller der Neuzeit verglichen werden. Hat er auch zunächst als Verfasser und Uebersetzer asketischer und erbaulicher Schriften sich bekannt und beliebt gemacht, so verdienen doch auch seine vielfach höchst gelungenen Uebersetzungen kirchlicher Hymnen und anderer Dichtungen in fremden Sprachen, sowie seine eigenen poetischen Versuche, die durch reinen kirchlichen Geist und durch anmuthige Form sich auszeichnen, alle Anerkennung“ (Brühl, Geschichte d. kath. Lit. Deutschlands. 2. Ausgabe. Wien 1861, S. 390). [317] Schriften theologischen und philosophischen Inhaltes: 1) „Dom heiliger Sänger, oder fromme Gesänge der Vorzeit. Mit Vorrede von Fr. v. Schlegel.“ Wien und Prag 1820. 2) „Die heilige Lyra.“ Wien 1814, 1820. 3) „Aurelius Prudentius Clemens’ Feiergesänge u. s. w. metrisch übersetzt …“ Wien 1820. 4) „Des heil. Bernhard Schriften. Uebersetzt mit Vorrede von J. M. Sailer.“ I. Bd. Wien 1820; II. Bd. Frankfurt 1822. 5) „Emanuel, ein Adventbuch.“ Wien 1820. 6) „Franz von Sales: Theotimus oder von der Liebe Gottes.“ Neu übersetzt. München 1823–24 (anonym). 7) „Leitsterne auf der Bahn des Heils.“ 6 Theile. Wien 1825–30 (anonym). 8) „Der gottselige Joh. Tauler, Spiegel der Liebe oder Weg zur Vollkommenheit. Dargestellt in geistreichen Betrachtungen über das Leiden Christi.“ Wien 1825. 9) „Die heilige Schrift, ihr Charakter, ihre Bedeutung, und wie sie zu lesen. Ein Vorwort zu den verschiedenen deutschen Uebersetzungen.“ Würzburg 1826. 10) „Das evangelische Jahr, oder Stunden der Andacht für katholische Christen.“ Wien 1826. 11) Zweite illustrirte Ausgabe unter dem Titel: „Das Licht Jesu und der Tempel des frommen Herzens.“ Wien 1843. 12) „Gegrüßet seist du Maria. Gebetbuch.“ Wien 1827. 13) „Des heil. Augustin XXII Bücher von der Stadt Gottes. Uebersetzt u. s. w.“ Wien 1827. 14) „Wer ist der Verfasser der vier Bücher von der Nachfolge Christi? Gersen, Gerson oder Kempis?“ Wien 1828. 15) „Der Bote von Jericho“ (herausgegeben mit Veith). 1. Bändchen. Wien 1828. 16) „Nepveu, Wegweiser zum Himmel, übersetzt u. s. w.“ Wien 1829. 17) „Kommunionbuch.“ Wien 1829. 18) „Geheiliget werde dein Name. Gebetbuch.“ Augsburg 1830. 19) „Gelobt sei Jesus Christus. Gebetbuch.“ Augsburg 1830. 20)) „Frauenspiegel, aufgestellt in einer Reihe Biographien gottseliger Personen aus dem Frauengeschlechte.“ Wien 1830. 21) „Der goldene Weihrauchaltar oder Gebete der Heiligen Gottes.“ 2 Bdchen. Augsburg 1830. 22) „Denis, Denkmale der christlichen Glaubens- und Sittenlehre. Neu herausgegeben u. s. w.“ Wien 1830. 23) „Ludwig von Granada, Homiletische Fastenpredigten aus dem Lateinischen übersetzt.“ Wien 1830. 24) „Ludwig von Granada, Homiletische Predigten auf das ganze Kirchenjahr. Aus dem Lateinischen übersetzt.“ 5 Bde. Landshut 1834–36. 25) „Lichtpunkte aus der hellen Kammer eines christlichen Denkers.“ 2 Bde. Wien 1831. 26) „Stunden der wahren Andacht zur Belehrung und Erbauung.“ 3 Bde. Wien 1831–43. 27) „Geistliche Myrrhenkrone. Sammlung auserwählter Gebete.“ 2 Theile. Augsburg 1832. 28) „Kleines christkatholisches Hausbuch für jeden einzelnen Tag des Jahres.“ 3 Bdchen. Augsburg 1832. 29) „Der Begleiter auf dem Tugendwege.“ Wien 1833 (2. Aufl.). 30) „Nachfolge der allerheiligsten Jungfrau in 4 Büchern, aus dem Französischen übersetzt.“ Wien 1833. 31) „Vorhallen der seligen Ewigkeit.“ Leipzig 1834. 32) „Die Schule des Kreuzes und der Liebe. Aus dem Lateinischen des P. Drexelius.“ Wien 1834. 33) „Das Leben des heil. Laurentius Justiniani.“ Regensburg 1836. (Dessen „Wonnen der seligsten Gottesliebe,“ ebendaselbst.) 34) „Des Abbé Aymé: Grundvesten des christlichen Glaubens. Aus dem Französischen übersetzt.“ 2 Bde. Wien 1837 (2. Aufl.) 35) „Fenelon’s geistliche Schriften übersetzt.“ 4 Bde. Regensburg 1837–39. 36) „Artaud, Geschichte des Papstes Pius VII. Uebersetzt aus dem Französischen.“ Wien 1838 (anonym). 37) „Conversations-Lexikon des geistlichen Lebens.“ 2 Bde. Regensburg 1839–40. 38) „Die vier heil. Evangelien unsers Herrn Jesu Christi, aus der Vulgata übersetzt, mit poetischen Zugaben: Passionsgarten u. s. w. illustrirt.“ Pforzheim 1840. 39) „Das Leben unseres Herrn Jesu Christi und der Jungfrau.“ Leipzig 1838 (Prachtausgabe). 40) „Die Stimme Jesu u. s. w. Aus dem Italienischen übersetzt.“ [318] Wien 1840. 41) „Das Leben unseres Herrn Jesu Christi.“ Leipzig 1841 (illustrirte Ausgabe). 42) „Das Leben Mariä“. Leipzig 1840 (illustrirte Ausgabe). 43) „Das Leben des heil. Ambrosius, Athanasius, Chrysostomus“ in den Wiener katholischen Vereinsschriften 1839–42. 44) „Die heil. Messe, das Denkmal der göttlichen Liebe Jesu.“ Regensburg 1841. 45) „Licht- und Trostquellen in kurzen Betrachtungen auf alle Tage.“ 2 Theile. Pforzheim 1842 (illustrirt). 46) „Des heil. Bonaventura Goldener Psalter Mariä übersetzt.“ Wien 1841. 47) „Desselben Kirchliche Tagzeiten zu Ehren Mariä.“ Das. 1834. 48) „Die letzte Oelung.“ Wien 1843 (anonym). 49) „Geschichte der heil. Engel.“ Elberfeld 1843. 50) „Der christliche Dulder auf dem Himmelswege.“ Wien 1844. 51) „Die im Umgange mit Gott erleuchtete Seele“. Einsiedeln 1844 (Prachtausgabe). 52) „Kleine katholische Hauspostille für alle Sonn- und Feiertage.“ Elberfeld 1845. Viele dieser Schriften erschienen in neuen Auflagen.

Schriften geschichtlichen Inhaltes: 53) „Ferdinand II., römischer Kaiser und seine Zeit.“ Wien 1836. 54) „Eleonore, römische Kaiserin. Gemahlin Leopold’s I.“ Wien 1837 (anonym).

Poetische und andere Schriften: 55) „Legenden, fromme Sagen und Erzählungen.“ Wien 1830. 56) „Neujahrsgeschenk für 1838.“ Wien. 57) „Mannathau in der Wüste des Lebens. Religiöse Gedichte.“ Pforzheim 1842. 58) „Columba. Ein Füllhorn freundlicher Blüthen und Früchte zu Belehrung und Erheiterung zumal der gebildeten Jugend.“ Pforzheim 1843. Andere poetische Beiträge finden sich in Passy’s „Oelzweigen“, Wien 1820 ff. und in Veith’s „Balsaminen“, Wien 1823 (Regensburg 1837). Wie Brühl (a. a. O. S. 409) angiebt, lieferte S. auch poetische Texte zu einigen Erzeugnissen der religiösen Kunst, wie Christus und die zwölf Apostel nach Thorwaldsen, Sammlung wahrhafter Abbildungen der Heiligen Gottes, gezeichnet von Schnorr u. A.