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ADB:Sinogowitz, Heinrich Sigismund

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Artikel „Sinogowitz, Heinrich Sigismund“ von Julius Pagel in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 34 (1892), S. 397, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Sinogowitz,_Heinrich_Sigismund&oldid=- (Version vom 13. November 2024, 23:36 Uhr UTC)
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Sinogowitz: Heinrich Sigismund S., Arzt, ist am 2. Januar 1796 zu Drengfurt (Kreis Rastenburg in Ostpreußen) geboren, erhielt seine Vorbildung auf dem Gymnasium in Lyck und bezog 1811 als Eleve das med.-chir. Friedrich-Wilhelms-Institut zu Berlin. Hier war er von 1814–15 Unterchirurg an der Kgl. Charité, dann seit 1815 Militairarzt und erlangte nach Beendigung seiner Studien 1822 mit der Inauguralabhandlung „de hydrophobia“ die Doctorwürde. 1825 wurde er als Stabsarzt nach Danzig versetzt und nach kurzer Thätigkeit zugleich als erster Arzt des dortigen städtischen Lazareths auf seinen Wunsch aus dem Militärdienste entlassen. Doch trat er 1830 wieder als Regimentsarzt bei einem Infanterieregiment ein, um 1839 abermals – diesmal definitiv – seinen Abschied zu nehmen. Er siedelte nach Berlin über und war hier in ausgedehntem Maße schriftstellerisch wie praktisch thätig, besonders widmete er sich der Psychiatrie, aber auch anderen Gebieten der Heilkunde. 1872 feierte er sein 50jähriges Doctorjubiläum, bei welcher Gelegenheit er zum Geheimen Sanitätsrath ernannt wurde, zog sich dann nach Neustadt a. d. Dosse (in der Mark) zurück und starb hier am 28. December 1879. – S. war ein vielerfahrener Irrenarzt. Bekannt ist seine Hauptschrift auf diesem Gebiete: „Die Geistesstörungen in ihren organischen Beziehungen als Gegenstand der Heilkunde betrachtet“ (Berlin 1843. gr. 8. 496 S.), wo der Verfasser in einer bemerkenswerthen „Allgemeine Betrachtungen über Geisteskranke“ überschriebenen Einleitung die Geistesstörungen zwar als ein abgesondertes Gebiet der Heilwissenschaft bezeichnet, aber doch in dem ununterbrochenen Einfluß des Leiblichen auf das Geistige den Hebel ärztlicher Wirksamkeit im Gebiete der Geistesstörungen findet und das Gehirn „als das für die geistige Emanation bestimmte Organ“ betrachtet. Es ist also, wie man sieht, ein dem modernen somatischen erheblich nahekommender Standpunkt, den der[WS 1] Verfasser schon in jener Zeit einnimmt. Auch sonst findet sich eine Reihe origineller und selbst heutzutage des specialistischen Interesses nicht entbehrender Bemerkungen in jenem Buche. Außer diesem schrieb S. noch: „Anleitung zu einer zweckmäßigen Manualhilfe bei eingeklemmten Leisten- und Schenkelbrüchen“ (Danzig 1830); „Geschäftstagebuch für praktische Aerzte“ (ebenda 1832); „Die Wirkungen des kalten Wassers auf den menschlichen Körper“ (Berlin 1840); „Das Kindbettfieber physiologisch und therapeutisch erläutert“ (ebenda 1845), sowie zahlreiche kleinere Journalabhandlungen und Artikel für Rust’s Magazin, Pierer’s med. Zeitung, Schmidt’s Jahrbücher und andere Publicationsorgane.

Vergl. noch Biographisches Lexikon hervorr. Aerzte etc. von Hirsch und Gurlt V, 422.


Anmerkungen (Wikisource)

  1. Vorlage: fehlendes Wort der