Zum Inhalt springen

ADB:Sotzmann, Daniel Friedrich

aus Wikisource, der freien Quellensammlung

Empfohlene Zitierweise:

Artikel „Sotzmann, Daniel Friedrich“ von Friedrich Ratzel in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 36 (1893), S. 784–785, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Sotzmann,_Daniel_Friedrich&oldid=- (Version vom 19. Dezember 2024, 19:44 Uhr UTC)
Allgemeine Deutsche Biographie
>>>enthalten in<<<
[[ADB:{{{VERWEIS}}}|{{{VERWEIS}}}]]
Nächster>>>
Spitzer, Daniel
Band 36 (1893), S. 784–785 (Quelle).
[[| bei Wikisource]]
Daniel Friedrich Sotzmann in der Wikipedia
Daniel Friedrich Sotzmann in Wikidata
GND-Nummer 104285850
Rohdaten, Werke, Deutsche Biographie, weitere Angebote
fertig
Fertig! Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle Korrektur gelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.
Kopiervorlage  
* {{ADB|36|784|785|Sotzmann, Daniel Friedrich|Friedrich Ratzel|ADB:Sotzmann, Daniel Friedrich}}    

{{Normdaten|TYP=p|GND=104285850}}    

Sotzmann *): Daniel Friedrich S., Kartograph, geboren zu Spandau am 13. April 1754, † zu Berlin als quiesc. Geh. Secr. und Kriegsrath am 3. August 1840. Die entschiedene Begabung für Schreib- und Zeichenkunst führte schon den Knaben den technischen Künsten zu. Nachdem er bei dem auf der Spandauer Citadelle gefangenen Ingenieurhauptmann Materne von 1770 an Unterricht in Ingenieur- und mathematischen Wissenschaften sowie im Zeichnen empfangen und ein Jahr sich im Feldmessen geübt hatte, trat er 1773 als Conducteur in das Baucomptoir zu Potsdam ein und entwickelte fast ganz aus sich allein, indem er von Stadt- und Catasterplänen ausging, eine Fertigkeit in der Kartenzeichnung, die ihn zu immer größeren Aufgaben führte. Seitdem er 1783 seinen ersten selbstgestochenen Plan von Danzig veröffentlicht hatte, arbeitete er in allen freien Stunden, die ihm die Stellung als Calculator, später Geheimer Secretär im Ingenieurdepartement des Kriegsministeriums ließ, an Karten, die bald selbständig, bald als Beilagen zu geographischen Werken in großer Reihe bis wenige Jahre vor seinem Tode ans Licht traten. Seine Nekrologe nannten an 150 kartographische Arbeiten von seiner Hand, doch dürften die Karten zu Büchern und Kalendern, und die Schulatlanten, die er gezeichnet und gestochen hat, diese Zahl noch beträchtlich erhöhen. Eine seiner hervorragendsten Arbeiten, zugleich die erste, die in weitere Kreise drang, war die Karte der Länder am Schwarzen Meere, die er 1785 der königl. Akademie vorlegte und die 1788 erschien. Sein Atlas zu Büsching, seine Karte Deutschlands in 16 Blättern, seine Karten preußischer Provinzen sind die bekanntesten unter seinen größeren Arbeiten, deren gemeinsamer Zug die geschickte Verwerthung des großentheils noch lückenhaften Materials, und die Anpassung an das praktische Bedürfniß ohne wissenschaftliche Tiefe oder erheblichen technischen Fortschritt ist. S. ist auch litterarisch thätig gewesen. Er begleitete [785] die großen Ereignisse des beginnenden 19. Jahrhunderts mit der Feder und hat u. a. Commentare zu neuen Grenzkarten in den „Geographischen Ephemeriden“ veröffentlicht. Seitdem er 1825 wegen grober Versehen im Amte zur Ruhe gesetzt worden, trat er aus der Oeffentlichkeit zurück.

Allg. Litteraturzeitung 1840. – Neuer Nekrolog d. Deutsch. 18. Jahrg.

[784] *) Zu Bd. XXXIV, S. 697.