ADB:Spaeth, Johann Leonhard
[68] Aufhebung der Altdorfer Universität (1809) wurde S. Professor der Mathematik am Lyceum zu München, erhielt 1812 den Titel als königl. baierischer Hofrath und erlangte 1826 die ordentliche Professur der Mathematik an der Universität München, eine Stellung, in der er bis zu seinem am 31. März 1842 erfolgten Ableben thätig war. Seit 1824 war S. auch Mitglied der Akademie der Wissenschaften in München. Ein vollständiges, etwa 48 Nummern umfassendes Verzeichniß seiner zahlreichen hochbedeutenden Arbeiten giebt die unten genannte Quelle. Wir führen als die hauptsächlichsten die Titel folgender Werke an: „Geodäsie oder Anweisung zum Feldmessen“ (2 Theile, Nürnberg 1790–91); „Abhandlung über Electrometer“ (Ebenda 1791); „Practische Anweisung, allerlei Arten von Brau-, Brenn- und Farbgefäßen zu visiren“ (Ebenda 1794, 2. Aufl. 1796); „Handbuch der Forstwissenschaft“ (4 Bde., ebenda 1801–5); „Statik und Dynamik der Physik“ (2 Bde., ebenda 1812-13): „Die Kosmogenie oder über die Entstehung und Ausbildung des Sternenhimmels“ (Ebenda 1815); „Die höhere Geodäsie“ (1. Abth., München 1816); „Praktische Geometrie“ (Nürnberg 1819); „Ueber den natürlichen Magnetismus der Erde, über Nordlicht, Sonnenflecken, Feuerkugeln, Sternschüsse und Kometen“ (Ebenda 1822). Außerdem rühren von S. zahlreiche Veröffentlichungen in Bode’s Jahrbuch (1792–95) und Dingler’s Journal (von 1822–24) her. Seit 1824 war S. Mitredacteur von Kastner’s Archiv für Naturlehre gewesen.
Spaeth: Johann Leonhard S., Mathematiker und Physiker, geboren am 11. November 1759 in Augsburg, studirte in Altdorf, wo er 1795 die philosophische Magisterwürde erlangte, seit 1788 ordentlicher Professor der Physik und Mathematik an der Universität, seit 1795 auch Bauinspector derselben, Professor der Forstwissenschaft und Director der Domainewaldungen war. Nach- Vgl. Poggendorff’s Biogr.-litterar. Handwörterbuch II, 966 f.