Zum Inhalt springen

ADB:Sperges, Joseph Freiherr von

aus Wikisource, der freien Quellensammlung

Empfohlene Zitierweise:

Artikel „Sperges, Josef Freiherr von“ von Franz von Krones in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 35 (1893), S. 135–136, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Sperges,_Joseph_Freiherr_von&oldid=- (Version vom 25. November 2024, 18:20 Uhr UTC)
Allgemeine Deutsche Biographie
>>>enthalten in<<<
[[ADB:{{{VERWEIS}}}|{{{VERWEIS}}}]]
<<<Vorheriger
Speratus, Paul
Nächster>>>
Sperl, Joseph
Band 35 (1893), S. 135–136 (Quelle).
[[| bei Wikisource]]
Joseph Freiherr von Sperges in der Wikipedia
Joseph Freiherr von Sperges in Wikidata
GND-Nummer 117492566
Datensatz, Rohdaten, Werke, Deutsche Biographie, weitere Angebote
fertig
Fertig! Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle Korrektur gelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.
Kopiervorlage  
* {{ADB|35|135|136|Sperges, Josef Freiherr von|Franz von Krones|ADB:Sperges, Joseph Freiherr von}}    

{{Normdaten|TYP=p|GND=117492566}}    

Sperges: Josef Freiherr v. S. (-Palenz-Reisdorf), geb. zu Innsbruck am 31. Januar 1725, † zu Udine am 26. October 1791, Sohn des geh. Archivars und Gubernialrathes J. Sperges auf Palenz und Reisdorf. Nach Vollendung der juristischen Studien an der Trienter Akademie erlangte er bald den Posten eines Secretärs bei der Stadthauptmannschaft daselbst und kam 1750 nach Roveredo, wo er sich in hervorragender Weise an der Klärung des verwickelten Grenzstreites zwischen Tirol und dem venetianischen Nachbarstaate bethätigte und eine so genaue Kenntniß der Boden- und Ortsverhältnisse erwarb, daß er die erste maßgebende Karte von Südtirol 1754 entwerfen und 1762 herausgeben konnte. Die Vorzüglichkeit seiner Arbeit über die Grenzverhältnisse bewirkte die Berufung in das geh. Haus-, Hof- und Staatsarchiv als Adjunct (1751). 1759 Min.-Archivar, 1763 Hofrath und Staatsraths-Official geworden in den Geschäften des auswärtigen Amtes viel verwendet, blieb S. dennoch mit seinem engeren Vaterlande in reger Fühlung. Die Frucht seiner Studien auf diesem Boden war die bahnbrechende Arbeit: „Tirolische Bergwerksgeschichte, mit Urkunden“ (Wien 1765). – Der bedeutendste Wirkungskreis erschloß sich ihm jedoch seit 1766, durch seine Ernennung zum Referenten der Hof- und Staatskanzlei im Departement der mailändischen Angelegenheiten; seine in dieser Stellung erworbenen Verdienste wurden 1770 durch die Verleihung des Stefans-Ordens und 1771 durch die des erbländischen Freiherrnstandes ausgezeichnet. Freund der Gelehrsamkeit und der Künste und Förderer der Bestrebungen auf diesem Felde, wie dies sein Verkehr und in anderer Richtung seine Stipendienstiftung für adelige Tiroler erweist, hinterließ S. ein gutes Andenken. Zwei Jahre nach seinem Ableben, 1793, erschien eine Sammlung von Briefen an italienische Gelehrte und andere Freunde, seine lateinischen Jugendpoesien und seine Entwürfe zu Bildsäulen- und Medaillen-Inschriften u. d. T.: Jos. Spergesii Palentii centuria litterarum ad Italos, cum appendice III Decadum ad Varios, carmina juvenilia, Inscriptiones; h. von dem Offizial der k. k. Hof- und Staatskanzlei A. Cremes.

Archiv f. G., Statist. u. s. w. h. v. Hormayr, Jahrgang 1810 und dessen oest. Plutarch XVI. Bdch. – Oest. Nationalencyclopädie h. v. Gräffer [136] und Czikann (1837) V. Bd. – Staffler, das deutsche Tirol und Vorarlberg, (1847, l. Bd.) – Wurzbach, oe. biogr. Lex. 36. Bd. (1878).