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ADB:Stüve, Hermann

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Artikel „Stüve, Hermann“ von Paul Bahlmann in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 37 (1894), S. 83–84, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:St%C3%BCve,_Hermann&oldid=- (Version vom 22. Dezember 2024, 12:46 Uhr UTC)
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Band 37 (1894), S. 83–84 (Quelle).
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Stüve: Hermann St. (Stuvius) wurde 1470 zu Vechta geboren. Er genoß in Münster, vermuthlich gleichzeitig mit Tunnicius (s. d.) den Unterricht des Humanisten Murmellius und bezog später die Universität Köln. Durch seinen Eifer für die Wissenschaften hatte er sich des Murmellius’ Hochachtung und Zuneigung in hohem Grade erworben; derselbe widmete 1517 ihm, der inzwischen Conrector in Zwolle geworden, seine Opuscula tria tabularum, sowie ihm und seinem früheren Mitschüler in Deventer, Johann Alexander von Meppen († 1527 als Rector der Domschule in Osnabrück), der damals neben St. in Zwolle unterrichtete, auch den Scoparius. In der ersten Widmung lobt Murmellius sehr Stüve’s Gedichte und Briefe, in denen er „die Musen selbst lateinisch sprechen zu hören glaube“ und ermuntert beider Bestreben, die alexandrinische Lehrweise zu beseitigen. Von Zwolle kam St. als Professor nach Löwen, woselbst er enge Freundschaft mit Konrad Goclenius schloß. Auch hier wurden seine Leistungen allseitig anerkannt und ihm viele Beifallsbezeugungen gespendet; trotzdem kehrte [84] er in sein Vaterland zurück und starb 1560 als Pastor zu Wildeshausen. Größere litterarische Erzeugnisse hat St. nicht hinterlassen; acht Verse, die des Tunnicius „Carmen de honesta vita et studii ordine praeclarisque scholasticarum moribus“ beigegeben waren, sind allein uns erhalten.

Vgl. Hamelmann, Opera genealogico-historica S. 196 u. 331.