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ADB:Stahl, Johann Friedrich

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Artikel „Stahl, Johann Friedrich“ von Theodor Schön in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 35 (1893), S. 401–402, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Stahl,_Johann_Friedrich&oldid=- (Version vom 12. Dezember 2024, 13:24 Uhr UTC)
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Stahl: Johann Friedrich St. wurde geboren am 26. September 1718 als Sohn des Schulmeisters Johann Michael St. in Heimsheim, württ. Oberamts Leonberg und der Sara Agatha Laux, deren Mutter Sara Agathe Keppler [402] zur Familie des Astronomen gehörte. Den verwaisten, erst 18 Monate alten Knaben nahm 1720 der mit der Mutterschwester Agnes Margarethe vermählte Pfarrer Georg Friedrich Seeger in Rutesheim an Kindesstatt an, starb aber schon 1727. Der zweite Gatte von Stahl’s Pflegemutter, der Schultheiß Christoph Essich in Flacht, bestimmte ihn anfangs zum Schuldienst, erst später zum Studium. Unterstützt von seinem Gönner, dem Leibmedicus Georg Burkhard Seeger († 1741), besuchte St. die Lateinschulen in Vaihingen, Tübingen, das Gymnasium in Stuttgart und kam 1738 in das Stift nach Tübingen. Am 9. November 1740 Magister geworden, war er anfangs Privatlehrer in Tübingen und Stuttgart, dann Vicar in Rudersperg, Hofmeister beim Freiherrn v. Göllnitz in Mötzingen (württ. Oberamts Herrenberg) und seit 1751 beim Geheimenrath Christoph Heinrich Korn († 1764) in Stuttgart. Die Empfehlungen des Kammerpräsidenten Friedrich August v. Hardenberg verschafften St. auf zwei Jahre ein herzogliches Reisestipendium von 100 Louisd’or, mittelst dessen er 1753–1755 Sachsen, Böhmen und den Harz bereiste und seine Kenntnisse im Münz- und Bergwesen erweiterte. Zurückgekehrt, wurde er 1755 Bergrath und stand seit 1758 ohne Gehülfen dem württembergischen Forstwesen vor. Als einer der ersten legte er den Grund zu einer wissenschaftlichen Behandlung des Forstwesens und erwarb sich durch Einführung fremder Holzsorten große Verdienste. Auch bildete er seit 1773 als Lehrer an der Karlsakademie eine Reihe tüchtiger Forstmänner heran. Seit 29. Mai 1760 mit Marie Christine Rösler, Witwe des Pfarrers Samuel Huber in Weiler verheirathet, sah er vier tüchtige Söhne heranwachsen, und beendete sein thatenreiches, verdienstvolles Leben am 28. Januar 1790 in Stuttgart. Von seinen Schriften sind zu nennen: „Der vorsichtige und wohlerfahrne Schütze und Jäger“, 1752; „Der gewehrgerechte Jäger“, 1762; „Forstmagazin“ (unter seiner Aufsicht herausgegeben und meistens von seiner Hand herrührend), Frankfurt und Leipzig 1763–1769; „Sätze aus der Forst- und Jagdwissenschaft“, 1776, 1777 ff.

Schwäbische Chronik 1790, Beilage S. 127, 159. – Hirsching, Historisch-litterarisches Handbuch XIII, 88–91. – Wagner, Geschichte der Karlsschule, I und II.