Zum Inhalt springen

ADB:Steinbrück, Eduard

aus Wikisource, der freien Quellensammlung

Empfohlene Zitierweise:

Artikel „Steinbrück, Eduard“ von Eduard Daelen in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 54 (1908), S. 463–464, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Steinbr%C3%BCck,_Eduard&oldid=- (Version vom 14. Oktober 2024, 18:20 Uhr UTC)
Allgemeine Deutsche Biographie
>>>enthalten in<<<
[[ADB:{{{VERWEIS}}}|{{{VERWEIS}}}]]
<<<Vorheriger
Steinbacher, Josef
Nächster>>>
Steindorff, Ernst
Band 54 (1908), S. 463–464 (Quelle).
[[| bei Wikisource]]
Eduard Steinbrück in der Wikipedia
Eduard Steinbrück in Wikidata
GND-Nummer 117246689
Datensatz, Rohdaten, Werke, Deutsche Biographie, weitere Angebote
fertig
Fertig! Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle Korrektur gelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.
Kopiervorlage  
* {{ADB|54|463|464|Steinbrück, Eduard|Eduard Daelen|ADB:Steinbrück, Eduard}}    

{{Normdaten|TYP=p|GND=117246689}}    

Steinbrück: Eduard St., Maler, wurde am 3. Mai 1803 in Magdeburg geboren. Er kam 1822 nach Berlin, wo er unter K. W. Wach seine ersten künstlerischen Studien machte. Selbständig versuchte er sich zuerst auf dem Gebiete der religiösen Malerei, indem er mit zwei Gemälden: „Vertreibung des ersten Menschenpaares aus dem Paradiese“ (1825) und „Der Engel an der Himmelspforte“ (im Besitze des Kaisers) hervortrat. Zur Vervollständigung seiner Studien siedelte er 1829 nach Düsseldorf über, doch vorläufig nur für kurze Zeit. Bald trieb es ihn nach Italien, wo er in Rom eine Madonna mit dem Kinde und eine Römerin als jagende Nymphe malte. Schon im Herbst 1830 kehrte er nach Berlin zurück, doch auch hier war sein Aufenthalt nicht von Dauer. Nach längerem Hin- und Hersuchen war er sich endlich darüber klar geworden, daß seiner Neigung sowie seinem Können die romantische Richtung am meisten entsprach; es zog ihn deshalb wieder nach Düsseldorf, dem Hauptsitz dieser Schule, wo er sich 1833 niederließ und bis 1846 verweilte. Hier nun fand er das rechte Feld, das seiner Begabung entsprach, das der romantischen Idylle, und in den nächsten Jahren sandte er mehrere Bilder zur Kunstausstellung in Berlin, durch die sein Ruf begründet wurde. Es waren hauptsächlich die „badenden Kinder“ (1834, Nationalgalerie zu Berlin), „Rothkäppchen“, „Genoveva“, „Fischerfrau am Strand“, „Undine“ (1839), „Marie bei den Elfen“ nach Tieck’s Märchen (1840, Nationalgalerie zu Berlin) und „Elfenreigen“ (1842) nach Tieck’s Märchen. 1846 ging St. wieder nach Berlin. Dieser Wohnungswechsel blieb auch nicht ohne Einfluß auf sein Schaffen, indem er sich nun wieder mehr der religiösen Malerei zuwandte. Er malte in der Schloßcapelle „Die Auferstehung Christi“, im neuen Museum verschiedene Deckenmedaillons und für die Friedenskirche bei Potsdam „Christus am Oelberge“. Ferner entstanden noch unter seiner Hand [464] an religiösen Bildern größeren Umfangs ein Christus am Kreuz mit der Grablegung als Predella in der Jacobskirche zu Magdeburg sowie „Die Anbetung der Hirten“ in der Hedwigskirche zu Berlin. Ein erster Versuch in der Historienmalerei: „Die Magdeburger Jungfrauen, die sich während der Plünderung der Stadt 1631 von den Wällen herabstürzen“ blieb der einzige. Der Künstler kehrte immer wieder zu seinen Sagen und Kinderbildern zurück, von denen in den fünfziger Jahren viele nach Amerika verkauft wurden. 1876 siedelte er von Berlin nach Landeck in Schlesien über, wo er bis zu seinem Lebensende verblieb; er starb hier am 3. Februar 1882.