ADB:Steinen, Johann Dietrich Franz Ernst von
Vaters (s. oben) nach Frömern zurück und wurde nach dessen Tode sein Nachfolger. Er war Mitglied der Göttingischen deutschen Gesellschaft und ein eben so tüchtiger Historiker wie Theologe. Schon vor der Herausgabe des von seinem Vater hinterlassenen vierten Bandes der westfälischen Geschichte hatte er „Das Lob der noch lebenden unbekannten Schriftsteller in … Westphalen“ (Cölln 1751) und eine „Untersuchung in wie weit die Grunerische Vertheidigung Westphalens gegen das Lob der noch lebenden unbek. Schriftsteller in … Westphalen nöthig und hinlänglich sey?“ (Hamburg u. Leipzig 1753) veröffentlicht und später noch „Drei Predigten bey Anwesenheit des alliirten Hauptquartiers in Hildesheim gehalten“ 1765 zu Frankfurt erscheinen lassen. Die zahlreichen von ihm und seinen Vorfahren gesammelten westfälischen Chroniken und Manuscripte gingen leider verloren, als Soubise um seinen Rückzug zu decken, das Dorf Frömern in Brand stecken ließ; doch scheint er auch nach dem siebenjährigen Kriege noch werthvolle Documente gefunden und erworben zu haben. 72 Jahre alt starb er am 26. Mai 1797 an einem Entkräftungsfieber und Frömern, wo seine Vorfahren im J. 1545 die Reformation eingeführt und seitdem sieben von einander in gerader Linie abstammende Angehörige der Familie St. in unverrückter Ordnung Prediger gewesen, mußte dies Amt einem Manne anderen Namens übertragen, da Steinen’s kränklicher Sohn ihm nicht vorzustehen vermochte.
Steinen: Johann Dietrich Franz Ernst v. St., geboren 1725 zu Frömern, war zwölf Jahre Prediger in Langentreer, kam 1759 zur Unterstützung seines kranken- Vgl. die Vorrede zu J. D. v. Steinen’s Westphäl. Geschichte IV. – Intelligenzblatt der Allgem. Litteratur-Zeitung vom J. 1797, S. 642. – J. G. Meusel, Lexikon der teutschen Schriftsteller XIII, 335.