ADB:Stockhorner und Starein, Karl Freiherr von

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Artikel „Stockhorner und Starein, Karl Freiherr von“ von Bernhard von Poten in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 36 (1893), S. 293–294, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Stockhorner_und_Starein,_Karl_Freiherr_von&oldid=- (Version vom 24. April 2024, 04:41 Uhr UTC)
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Stockhorner: Karl Freiherr v. St. und Starein, großherzoglich badischer Generallieutenant, wurde am 5. September 1773 zu Kirchberg, wo sein Vater als Geheimer Rath und Hofmarschall in fürstlich-hohenlohischen Diensten stand, geboren und trat 1788 in das markgräflich badische Leibinfanterieregiment. Im J. 1809 war er Oberst und Commandeur der Leibgrenadiergarde; als solcher befehligte er eine aus letzterer, einem Jägerbataillone, 3 Escadrons und 2 Geschützen (1540 Mann) bestehende badische Abtheilung, welche, mit Württembergern vereint, zuerst unter dem Commando des württembergischen Generals Graf Scheler, dann des Kronprinzen von Württemberg auf Napoleon’s Gebot im Mai jenes Jahres zur Bekämpfung der für Oesterreich aufgestandenen Vorarlberger und Tiroler in das Feld rückte. Es fand eine Reihe von Gefechten statt, deren Schluß die Einnahme von Bregenz bildete. Am 25. November kehrte St. mit seinen Truppen nach Karlsruhe zurück. Während des russischen Feldzuges von 1812 blieb er mit seiner Garde in Karlsruhe, aber schon am 29. März 1813 wurde er an der Spitze der 1. Infanteriebrigade auf den Kriegsschauplatz nach Sachsen entsendet, wo er bis zum Waffenstillstande mit der Division Marchand des III. französischen Armeecorps unter Marschall Ney gegen das Hauptheer der Verbündeten focht. Als nach Beendigung des Waffenstillstandes die Feindseligkeiten von neuem ihren Anfang nahmen, gehörte seine Brigade, im Verbande des III. Armeecorps belassen, zu den dem Marschall Macdonald unterstellten Truppen. St. nahm mit jener an den Schlachten an der Katzbach, bei Dresden und bei Leipzig, sowie an einer Reihe weiterer Kämpfe theil; bei Leipzig half er die Dörfer Holzhausen und Probstheyda und am 19. October auch noch die Stadt selbst vertheidigen. Damit endete die Theilnahme der badischen Truppen am Kampfe auf Seite Napoleon’s. St. kehrte mit ihnen in die Heimath zurück. Im nächsten Jahre wurde er im Felde nicht verwendet, sondern befehligte zu Hause die Kriegsreserve. Als 1815 der Krieg von neuem ausbrach, commandirte er zuerst das badische Reservecorps, welches, während Straßburg blokirt wurde, das gegenüberliegende Kehl einschloß, dann ward er als Bevollmächtigter in das große Hauptquartier der Verbündeten entsendet. Nach Friedensschluß wurde ihm zunächst das Commando der 1. Militärdivision übertragen, daneben hatte er mancherlei diplomatische Aufträge an deutschen Höfen auszuführen, 1821 aber kam er als commandirender General [294] nach Mannheim, wurde 1836 Commandeur der Infanteriedivision und befehligte im J. 1840, als zum ersten Male ein deutsches Bundesarmeecorps (das VIII., welchem die badischen Truppen angehörten) zu gemeinsamen Uebungen zusammengezogen wurde, die eine der gegen einander fechtenden Parteien. Neben seinen militärischen Posten bekleidete er längere Zeit das Amt eines Hoftheaterintendanten. Er starb am 8. September 1843 zu Guntersblum in Rheinhessen. St. war auch Chef des 4. Infanterieregiments; seine Gemahlin war eine Gräfin Leiningen.

F. v. Weech, Badische Biographien, 2. Band, Heidelberg 1875. – Badischer Militäralmanach der Jahre 1854 bis 1863, bearbeitet unter Leitung des Generalstabschefs v. Renz.