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ADB:Symonis, Daniel

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Artikel „Symonis, Daniel“ von Martin Wehrmann in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 37 (1894), S. 288–289, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Symonis,_Daniel&oldid=- (Version vom 26. November 2024, 19:02 Uhr UTC)
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Symonis: Daniel S. (Salemyndonis), dramat. Dichter, 1637–1685. S. ist 1637 in Wusseken bei Köslin als Sohn des dortigen Predigers Peter S. und der Barbara Wocke geboren. Er besuchte zuerst die Schulen in Köslin und Kolberg und ward am 17. August 1655 in das Pädagogium in Stettin aufgenommen. Zu gleicher Zeit ließ er sich in Frankfurt immatriculiren („Matrikel herausgegeben von E. Friedländer II, 53). Er hat dann Medicin vornehmlich in Königsberg studirt. Als er von der Universität zurückkam, fiel es ihm ein, für seinen kranken Vater, der Archidiakonus und Schloßprediger in [289] Köslin war, einmal zu predigen. Als das besser ging, als er dachte, entschloß er sich Theologe zu werden, ging noch einmal auf die Universität (1660 wieder in Frankfurt immatriculirt, Matrikel II, 86) und kehrte 1662 nach Köslin zurück, wo er seinen Vater mit Predigen unterstützte. So kam es, daß er zu Ehren des Herzogs Ernst Bogislav von Croy einst eine Predigt hielt, die er 1665 drucken ließ und dem Herzog widmete. Dadurch kam er zum Rectorate, zuerst in Schivelbein, dann in Rügenwalde. Im J. 1671 ward er dort Pastor und Präpositus und am 4. Juli vom Generalsuperintendenten Dr. Christian Groß in der Schloßkirche eingeführt und der Synode vorgestellt. Mit dem Magistrat der Stadt kam er oft in Streit. Am 22. October 1685 starb er an der Wassersucht. Seit dem 9. Mai 1669 war er mit Dorothea Krüger verheirathet und hatte drei Kinder.

Aufnahme findet S. hier nur wegen seiner ersten Schrift, die er als Student in Königsberg veröffentlichte. Sie führt den Titel: „Der Frygier Aennas, Wi Er nach Smärzentsündlichem Abläben seiner ädlen Kreusen entslagung der trübsäligen Dido mit der huldreichen Lavinie besäliget, izzo bey der Libsäligsten Deutschinne in beruheter annämligkeit befridet worden. Stargard in Verlegung Jacob Hennings Buchhändlers.“ Die Zuschrift ist datirt Königsberg in Pr. den 8. Weinm. im J. 1658 und unterschrieben von Daniel Simonis von Köslin aus Pommern, der Arznei-Weisheit Beflissener. Auf die Widmungszuschrift an mehrere pommersche Edelleute folgt eine „allgemeine Lobrede an die durchleuchtige, großmächtige und unüberwindlichste Königin Deutschinne“ von Salemyndonis. An diese schließt sich ein „Trauerspiel von der Dido. Aus dem IV. Buch von Aeneas“. Das Drama in 5 Aufzügen ist in Versen abgefaßt und behandelt die Liebesqual der Dido ohne jede lebhafte Handlung. Neben Dido, Anna und Aeneas treten auch Götter auf. Auf jeden Aufzug folgt ein Chorgesang. Am Schluß stehen einige in deutsche Verse übersetzte Oden des Horaz. Den Haupttheil des Buches nimmt aber eine prosaische Uebersetzung der Aeneide mit langen Anmerkungen ein. Wie schon der Titel des Werkes zeigt, gehört S. zu den Anhängern Zesen’s und ist natürlich von den Königsberger Dichtern beeinflußt. Das Trauerspiel ist ohne jeden poetischen Werth und hat nur litterarhistorisches Interesse. Das Werk, welches Gottsched (Nöth. Vorrath I, 199) und Goedeke (Grundriß III, 214) anführen, ist in der kgl. Bibliothek in Berlin und in der Bibliothek der Gesellschaft für pommersche Geschichte und Alterthumskunde erhalten. In dem letzteren Exemplar fehlt die Widmungszuschrift, dagegen hat es ein mit Bildern geziertes Titelblatt: „Teutsch eingekleideter Virgilius von D. S. Stargart 1659.“

Sonst sind von S. Leichenpredigten, Entwürfe und Dispositionen zu Predigten in der Bibliothek des Marienstiftsgymnasiums in Stettin erhalten. Der Stil ist in allen Schriften sehr affectirt und oft fast unverständlich.

Die biographischen Angaben nach freundlicher Mittheilung des Herrn Superintendenten Leesch in Rügenwalde. – Ueber Symonis handelt sonst Haken, Diplomatische Geschichte Köslins, S. 302 f., wo auch die meisten seiner Schriften aufgezeichnet sind.