Zum Inhalt springen

ADB:Tepelius, Johannes

aus Wikisource, der freien Quellensammlung

Empfohlene Zitierweise:

Artikel „Tepelius, Johannes“ von Ludwig Pariser in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 37 (1894), S. 573, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Tepelius,_Johannes&oldid=- (Version vom 15. November 2024, 10:30 Uhr UTC)
Allgemeine Deutsche Biographie
>>>enthalten in<<<
[[ADB:{{{VERWEIS}}}|{{{VERWEIS}}}]]
<<<Vorheriger
Tenzl, Ernst
Nächster>>>
Terburg, Gerard
Band 37 (1894), S. 573 (Quelle).
[[| bei Wikisource]]
Kein Wikipedia-Artikel
(Stand Juni 2013, suchen)
Johannes Tepelius in Wikidata
GND-Nummer 128651903
Datensatz, Rohdaten, Werke, Deutsche Biographie, weitere Angebote
fertig
Fertig! Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle Korrektur gelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.
Kopiervorlage  
* {{ADB|37|573|573|Tepelius, Johannes|Ludwig Pariser|ADB:Tepelius, Johannes}}    

{{Normdaten|TYP=p|GND=128651903}}    

Tepelius: Johannes T., kaiserlich gekrönter Poet und unter dem Namen „Lilidan“ seit 1672 Mitglied des Pegnitzordens, wurde geboren am 16. April 1649 zu Schauenstein im Vogtlande. Auf dem Gymnasium zu Heilsbronn und dem Collegium Christian-Ernestinum zu Bayreuth vorgebildet, studirte er auf den Universitäten zu Altdorf, Gießen und Tübingen Philosophie. Daneben versuchte er sich, durch seinen Gönner und Verwandten Sigmund v. Birken angeregt, in lateinischen und deutschen Gedichten. Als Präsident des Blumenordens vertraute ihm Birken die „Leitung der Heerde zu Altdotf“ an. In Gießen verfaßte T. 1673 „deß Blumen-Genossen Lilidans geküßte Lysis“, eine schwülstige Naturbetrachtung, welche den streng religiösen Sinn des jugendlichen Verfassers und seine völlige Befangenheit in der geschraubten Ausdrucks- und Empfindungsweise der Pegnitzschäfer bezeugt. In diese kleine Prosaschrift nahm er eine Anzahl älterer Gelegenheitsgedichte auf, welche durch geschmacklose Onomatopöieen und übertriebene Verwendung des Binnenreims deutlich an die Erzeugnisse der Birken’schen Muse erinnern. Am 13. August 1673 erlangte T. zu Tübingen die Magisterwürde auf Grund seiner „Historia Philisophiae Cartesianae“. Dieselbe gibt einen kurzen Ueberblick über das Leben und die Werke des Cartesius und stellt die Ansichten der Anhänger und Gegner seiner Philosophie gegenüber. Zum Schluß sind Gutachten einzelner Universitäten und verschiedener Lehrer Tepelius’ über den Werth bezw. die Gefährlichkeit der Cartesianischen Schriften angehängt. – Nach seiner Promotion übernahm T. in Reutlingen die Stelle eines Informators. Ueber sein weiteres Leben fehlen Nachrichten.

Amarantes (Herdegen), Histor. Nachricht vom Blumenorden, Nürnberg 1744 und die Dedication zu Tepelius’ Historia Phil. Cartesianae. – Universitätmatrikeln von Erlangen (Altdorf) und Tübingen.