ADB:Thüring, Johann

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Artikel „Thüring, Johann“ von Robert Eitner in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 38 (1894), S. 220, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Th%C3%BCring,_Johann&oldid=- (Version vom 26. April 2024, 17:20 Uhr UTC)
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Thüring: Johann Th. (oder Thuringus), aus Treben gebürtig (Trebensis liest man auf seinen Drucken). Da er von ca. 1617–1637 Schullehrer zu Witterstadt im Weimar’schen war, so kann man von den drei Orten die Treben heißen wohl den im Altenburgischen annehmen. Von seinen Compositionen sind bis jetzt bekannt 1) „Geistliche Gesänge und Motetten“ mit 4 und 8 Stimmen. Erfurt 1621 (incomplet in der Stadtbibl. zu Leipzig). 2) „Sertum spirituale musicale“, Geistliches musicalisches Kräntzlein mit 3 Stimmen. Erfurt 1634 bei Hopffen. (Ebendort vorhanden und im Germanischen Museum zu Nürnberg.) 5 mehrstimmige Gesänge befinden sich in Manuscripten der königl. Bibliothek zu Berlin, 2 Choräle im Gothaischen Cantionale, im 2. Theile von 1655, wieder abgedruckt in Schöberlein’s Schatz des liturgischen Chor- und Gemeindegesanges, 3 Bände, Göttingen 1865–1872. Auch in Caspar Cramer’s Animae von 1641 befinden sich einige mehrstimmige Tonsätze. Ueber seine Leistungen läßt sich noch kein Urtheil fällen, ehe sie nicht einer eingehenden Prüfung unterworfen sind. Die beiden Choräle bei Schöberlein schließen sich den Arbeiten seiner Zeitgenossen genau an.

Ein Zeitgenosse von Johann war Joachim Thüring, aus Fürstenberg in Mecklenburg gebürtig (Fürstenberga Megalburgica heißt es auf dem Titel seines Buches). Er war Theologe und ein Freund der schönen Künste, der sich auch eifrig mit der Theorie der Musik befaßte und zwei Werke in den Druck gab: „Nucleus musicus de modis seu tonis“. Berolini 1622 (in Gotha vorhanden) und „Opusculum bipartitum de primordiis musicis, quippe 1°. De tonis sive modis“ 2°. „De componendi regulis. Utrumque ex optimis tàm veterum quàm recentiorum musicorum …“ Berolini 1625 typis G. Rungii, impensis et sumptibus Joh. Kallii. kl. 4°. 128 Bll. (Ebenfalls in Gotha und in der Bibliothek des Conservatoire zu Paris vorhanden.) Letzteres Werk ist ein Auszug aus deutsch und lateinisch geschriebenen Werken vor und zu seiner Zeit.