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ADB:Theer, Robert

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Artikel „Theer, Robert“ von Hermann Arthur Lier in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 37 (1894), S. 669, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Theer,_Robert&oldid=- (Version vom 26. Dezember 2024, 20:53 Uhr UTC)
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Theer: Robert Th., Porträtmaler und Lithograph, wurde am 7. November 1808 zu Johannisberg in Schlesien als Sohn eines Edelsteinschneiders geboren. Im J. 1820 zog die Familie nach Wien, wo Th., der schon als Knabe Zeichentalent an den Tag gelegt hatte, die Akademie besuchte und an ihr namentlich durch seinen Lehrer Joseph Klieber gefördert wurde. Erst 16 Jahre alt, eröffnete er ein eigenes Atelier für Porträtmalerei, in dem sich bald eine solche Menge von Kunden einstellte, daß die Anzahl der von Th. geschaffenen Bildnisse kaum zu übersehen ist. Der Kundschaftskreis Theer’s umfaßte alle Stände, namentlich aber auch die vornehme Gesellschaft Wiens, die in erster Linie seine Miniaturgemälde, Pastellzeichnungen und Emailbilder bevorzugte. Th. betrieb seine Kunst etwas handwerksmäßig und kam daher bald aus der Mode, als die Erfindung der Daguerreotypie eine schnellere und sichere Befriedigung des nach Bildnissen verlangenden Publicums ermöglichte. Seine besten Leistungen aber gab er in seinen Lithographien nach Gemälden berühmter Meister, zu denen ihn Lanzedelli angeregt hatte. Als das bedeutendste Blatt unter ihnen wird „Der Gang Maria’s über das Gebirge“ nach Führich hervorgehoben. Th. schuf es im J. 1842 für die 13. Lieferung des Werkes: Christliches Kunststreben in den österreichischen Staaten, für dessen 12. Lieferung er ein Jahr vorher das Bild von L. Schulz: „Christus von seinen Jüngern in Emaus erkannt“ lithographirt hatte. Er starb zu Wien im Alter von 55 Jahren am 15. Juli 1863. – Th. war jedenfalls als Maler und Zeichner bedeutender als seine beiden Brüder Adolf (1811–?) und Albert (1805–?), die zu ihrer Zeit gleichfalls als Bildnißmaler in Wien einen gewissen Ruf genossen.

Vgl. Wurzbach XLIV, 197–200. – C. Bodenstein, Hundert Jahre Kunstgeschichte Wiens (1788–1888). Wien 1888. S. 192–193.