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ADB:Tol, Dominicus van

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Artikel „Tol, Dominicus van“ von Hermann Arthur Lier in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 38 (1894), S. 412, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Tol,_Dominicus_van&oldid=- (Version vom 3. Dezember 2024, 18:00 Uhr UTC)
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Tol: Dominicus van T., Maler, wurde in den Jahren von 1631 bis 1642 zu Bodegraven geboren und war Schüler seines Oheims Gerard Dou. Er war hauptsächlich in Leiden thätig, vorübergehend aber finden wir ihn auch in Amsterdam beschäftigt. Er starb im J. 1676 und wurde am 26. December desselben Jahres in Leiden begraben. – T. setzte in seinen Bildern ganz die Art seines Lehrers Dou fort, ohne dessen Feinheit in der Durchführung und dessen warmes Colorit zu erreichen. Als Hauptwerke des Künstlers müssen das „Bildniß des Amsterdamer Bürgermeisters Spiegel“ (1673) und „Die gefangene Maus“, beide im Amsterdamer Reichsmuseum, ferner „Der Heringsesser“ und „Die Garnwinderin“ in der Dresdner und „Das Mädchen mit dem Huhn“ in der Casseler Galerie aufgeführt werden. Unter den Bildern Tol’s im deutschen Privatbesitz ragt das der Galerie Weber in Hamburg, betitelt „Der Lieblingsvogel“ hervor. In Leipzig besitzt Herr Otto Gottschald ein von T. herrührendes „Mädchen am Fenster“. Bei der Verwandtschaft seiner Bilder mit denjenigen Dou’s kann es vorkommen, daß seine Werke mit denen seines Lehrers verwechselt werden. Es ist daher nicht ausgeschlossen, daß das unter dem Namen Dou’s bekannte „Mädchen mit kurzem, lockigen Haar“ im herzoglichen Museum zu Gotha nicht von Dou, sondern von T. herrührt. In seiner Heimath ist T., außer im Amsterdamer Museum, namentlich noch gut in dem zu Rotterdam vertreten, wo drei Gemälde von seiner Hand aufbewahrt werden.

W. Burger, Musées de la Hollande. I. Amsterdam et La Haye. p. 88–89. Paris 1858. II. Musée van der Hoop etc. p. 189. Paris 1860. – A. Woltmann und K. Woermann, Geschichte der Malerei III 2, 794. Leipzig 1888. – Karl Aldenhoven, Herzogl. Museum zu Gotha. Katalog der herzogl. Gemäldegalerie, S. 51, Nr. 245 und S. 123. Gotha 1890. – Repertorium für Kunstwissenschaft VIII, 86, 87, XIII, 159. Berlin und Stuttgart 1885 und 1890. – K. Woermann, Wissenschaftl. Verzeichniß der älteren Gemälde der Galerie Weber in Hamburg, S. 207. Dresden 1892.