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ADB:Tomashoviz, Joseph

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Artikel „Tomashoviz, Joseph“ von Hermann Arthur Lier in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 38 (1894), S. 438, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Tomashoviz,_Joseph&oldid=- (Version vom 22. November 2024, 16:25 Uhr UTC)
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Tomashoviz: Joseph T., Componist und Dichter, wurde im J. 1824 als Sohn eines armen Nagelschmiedes zu Neumarktl in Krain geboren. Bei der Dürftigkeit, in der seine Eltern lebten, lernte er frühzeitig die Noth und das Elend des Lebens kennen. Dennoch war es ihm möglich, das Gymnasium in Klagenfurt zu absolviren und sich in Graz als Student der Rechte immatriculiren zu lassen. In Graz erlebte er die stürmischen Zeiten des Jahres 1848 und wurde wegen seiner deutschen, freisinnigen Dichtungen bei der Polizei verdächtigt, in Untersuchung gezogen und aus Graz ausgewiesen. Um sich einen Lebensunterhalt zu verschaffen, wandte er sich nach Klagenfurt und ließ sich hier als Gesang- und Musiklehrer nieder. Er fand hier bald hinreichende Beschäftigung und trat im October 1849 an die Spitze des Männergesangvereins, an dessen Begründung im J. 1847 er sich bereits betheiligt hatte. Im Dienste des Vereins, dessen Leistungen er durch Energie und Ausdauer in kurzer Zeit zu heben wußte, dichtete und componirte er eine große Anzahl seiner Lieder, unter denen der „Abschied“, „Der Liebe Sehnsucht“, der „Wildschütz“ und „Der todte Soldat“ am besten gefielen. Leider war die Gesundheit des Künstlers sehr schwach. Nachdem er schon zu Ende des Jahres 1848 von einem heftigen Nervenfieber befallen worden war, stellte sich im J. 1850 bei ihm ein tuberculöses Lungenleiden ein, dem er nach längerem Siechthum am 29. December 1851 erlag. Die Gedichte und Compositionen von T. sind noch nicht gesammelt. Er ist auch der Verfasser eines romantisch-komischen Zaubermärchens: „Die Hochzeit am See oder die Wellenbraut“, das unter dem Pseudonym Emil Mohr erscheinen sollte, und das am 17. März 1855 unter dem Titel: „Der Seekönig“ in Klagenfurt mit großem Erfolg auf der Bühne aufgeführt wurde.

Vgl. Rudolf Waizer, Von einem Vergessenen (Joseph Tomashoviz). Ein biographischer Essay, abgedruckt in der Carinthia I. Mittheilungen des Geschichtsvereins für Kärnten. 81. Jahrg. S. 200–207. Klagenfurt 1891.