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ADB:Treml, Friedrich

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Artikel „Treml, Friedrich“ von Hermann Arthur Lier in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 38 (1894), S. 565–566, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Treml,_Friedrich&oldid=- (Version vom 16. Oktober 2024, 08:32 Uhr UTC)
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Treml: Friedrich T., Maler, wurde als Sohn des Decorationsdirectors T. am Hofburgtheater und einer Sängerin am Kärntnerthortheater am 8. Januar 1816 in Wien geboren. Anfangs für die Musik bestimmt, sollte T. von der Sängerin Bondra für seinen künftigen Beruf ausgebildet werden. Er zeigte jedoch große Abneigung gegen jeden Schulzwang, und wäre sowol am Polytechnikum, als später an der Akademie jedenfalls verbummelt, wenn sich nicht der bekannte Genremaler Peter Fendi seiner angenommen und ihn in strenger Schulung namentlich auf die Nothwendigkeit einer sicheren Zeichnung hingewiesen hätte. Nach Fendi’s Tod im Jahre 1842 vermählte sich T. mit dessen Nichte und Pflegetochter, mit der er ein glückliches Familienleben führte. Er malte hauptsächlich Soldatenbilder, d. h. nicht Schlachtengemälde, sondern Genrescenen aus dem Soldatenleben in der Art Karl Schindler’s, meistens in Oel, jedoch auch in Aquarell, und fand seit dem Jahre 1849 namentlich an dem Kaiser Franz Josef, der die meisten und besten seiner Werke besitzt, einen bereitwilligen Abnehmer. Eine Anzahl seiner Bilder wurde durch Lithographien, die in dem Verlage des Kunsthändlers L. J. Neumann erschienen, verbreitet. Das Urtheil über den künstlerischen Werth von Treml’s Arbeiten lautet sehr verschieden. Während Wurzbach nicht genug Worte des Lobes für sie findet, behauptet Heinrich Kábdebo, daß seine Kunstfertigkeit nicht hervorragend gewesen sei. „Treml’s Schöpfungen“, sagt er, „tragen etwas Gesuchtes, Berechnetes, Gelecktes an sich, und vermögen uns bei allen Vorzügen der Technik, die uns mitunter darin überrascht, nicht zuzusagen; es offenbart sich eben darin schon der Verfall der Kunstrichtung“. Außer in der neuen Pinakothek zu München, die „einen von der Schlacht bei Aspern träumenden Bauern“ von Treml’s Hand besitzt, scheint keines seiner Bilder in einer öffentlichen Galerie Aufnahme gefunden zu haben. – T. starb am 13. Juni 1852.

[566] Vgl. Die historische Ausstellung der k. k. Akademie der bildenden Künste in Wien 1877. Wien 1877, S. 209. – Wurzbach XLVII, 120–124.