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ADB:Truchseß, Eusebius Graf von

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Artikel „Truchseß, Eusebius Graf von“ von Franz Heinrich Reusch in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 38 (1894), S. 677–678, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Truchse%C3%9F,_Eusebius_Graf_von&oldid=- (Version vom 15. November 2024, 12:39 Uhr UTC)
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Truchseß: Eusebius Graf v. T., Jesuit, geb. 1631 zu Scheer in Württemberg, † 1713. Er studirte im Collegium germanicum zu Rom und trug 1652 bei Gelegenheit der ersten Säcularfeier des Collegs in Gegenwart fast aller Cardinäle die von dem Jesuiten Hieronymus Octavius verfaßte Festrede vor (Panegyricus de institutione Collegii Germanici et Ungarici). Diese wurde gleich nach der Veröffentlichung in den Index gesetzt, weil in der vorgedruckten Widmung an Innocenz X. mit Rücksicht auf die zahlreichen fürstlichen Personen, die unter diesem Papste katholisch geworden waren, der Ausdruck gebraucht war: Ipsa haeresis erubuit eum odisse, qui et eam adeo amaret. Im J. 1655 wurde T. Doctor der Theologie und Priester (einige Quaestiones, die er unter dem Präsidium des P. Martin de Esparza vor seiner Promotion vertheidigte, sind gedruckt). In demselben Jahre trat er in den Jesuitenorden. 1658–1666 war er Professor der Moraltheologie in Ingolstadt. Er veröffentlichte dort 1662 bis 1665 einige „Quodlibeta philosophica“ – das vierte handelt de cometarum significatione deque astrologia universa, – und 1665 „Theoremata miscellanea“. Dann war er Professor in München und Dillingen und (1684) Provinzial von Oberdeutschland und (1687) Rector in München. In der Generalcongregation vom Jahre 1687 wurde er zum Assistenten für Deutschland gewählt. In den folgenden Jahren spielte er eine hervorragende Rolle in dem Streite der fünf Assistenten mit dem 1687 gewählten General Thyrsus Gonzalez, der die gallicanischen Alluren französischer Jesuiten und den im Orden herrschend gewordenen [678] Probabilismus zu bekämpfen suchte. T. blieb Assistent bis 1695. Danach war er Rector in verschiedenen Collegien und noch einmal Provinzial.

de Backer. – Kobolt, Baier. Gelehrten-Lexikon I, 699. – Reusch, Index II, 296. – Döllinger-Reusch, Gesch. der Moralstreitigkeiten I, 132 u. f. – Reusch, Beiträge zur Gesch. des Jesuitenordens, S. 93.