ADB:Uffenbach, Peter

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Artikel „Uffenbach, Peter“ von Rudolf Jung in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 39 (1895), S. 134, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Uffenbach,_Peter&oldid=- (Version vom 19. April 2024, 03:53 Uhr UTC)
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Uffenbach: Peter U. wurde als Sohn eines Steindeckers aus Wetzlar am 28. Novbr. 1566 in Frankfurt am Main getauft, studirte 1588 die Humaniora in Straßburg mit Unterstützung des Frankfurter Rathes, dann von 1592 ab als Magister die Heilkunde erst in Straßburg, von 1595 ab in Padua, promovirte 1597 in Basel als Dr. phil. et med. und wurde in demselben Jahre in seiner Vaterstadt Bürger und Stadtarzt. Er heirathete 1610 die Tochter eines Straßburger Rathsverwandten, wurde 1614 als erster seiner Familie Mitglied der Patriciergesellschaft Frauenstein und starb am 23. October 1635 in Frankfurt als Opfer gewissenhafter Pflichterfüllung in der schweren Pestzeit, welche damals seine Vaterstadt verheerte. U. war ein äußerst fruchtbarer Fachschriftsteller. Schon 1592 ließ er in Straßburg „Theses medicae de semine et sanguine menstruo“, 1594 ebendort „Theses medicae de cibo ac potu“ erscheinen, 1597 folgten in Basel die „Theses de venenis ac mortiferis medicinis“; 1603 gab er in Frankfurt seines italienischen Lehrers Herc. Saxoniae Pantheum medicinae selectum heraus; 1605 in Basel das Artzneybuch von natürlichen und unnatürlichen Geschwülsten; seine 1610 veröffentlichte „Wundartzney“ erlebte 1635 eine zweite Auflage. Außerdem werden von ihm erwähnt: eine Streitschrift wider die Judenärzte, eine Disputatio de generatione et interitu, neue Ausgaben von Lonicer’s Kräuterbuch, von des Bened. Victorius Practica, von des Barthol. Montagnara Werken; ferner das von ihm zusammengestellte Dispensatorium galenico-chymicum, d. h. eine Sammlung pharmaceutischer Schriften, welche 1631 in Hanau erschien, der von ihm aus Schriften von Wundärzten zusammengetragene Thesaurus chirurgicus (Frankfurt 1610, ob identisch mit der „Wundartzney“?); eine eigene, aus der Praxis geflossene Schrift bilden dann wieder die Epistolae de acidulis Schwalbacensibus. Für die Verbreitung italienischer Wissenschaft in Deutschland wirkte er durch die Uebersetzungen der Silva chirurgica des Gab. Ferrara (?) und der Anatomia et medicina equorum (dell’ anatomia et dell’ infirmità del cavallo, Bologna 1598) des Carlo Ruini ins Lateinische.

Vgl. Jöcher’s Allgem. Gel.-Lexikon IV, 1561. – Stricker, Geschichte der Heilkunde in Frankfurt a. M. (Frankf. 1847), S. 343. – Hirsch, Biogr. Lexikon der Aerzte VI.